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Full text of "Von Baue und Leben des Gehirns. - Zweyter Band"

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CARL FRIEDRICH BURDACH, 






r Königlich Sächsischen ii 
Gesellschaft zu Erlangen 













II. Vom kleinen Hii 


Allgemeine Merkmale §. 107. 

Aeufsre Gestaltung im Allgemeinen §. 108. 

Abtlieilung. 1) Kern und Mantel, a) Schenkel §. 109. b) Marklager §. 110. c) Peripherischer 
Theil §. m. 

2) Mitteltheil und Seitentheile §. 112. 

3) /0bre und untre Theile §., 113. 

Schichtung $. n4. 1) Belegungsmasse §. n5. 2) Bruckeiiblätter §. 116. 3) Schcnkelblätter §. 117. 

4) Bindearmblätter §. 118. 

Einzelne Gebilde §.119. 1) Züngelchen §. 120. 2) Flügelund Centralläppchen §. 121. 3) Vordre 
Oberlappen und Berg §. 122. 4) Hintre Oberlappen und Wipfelblatt §.123, 5) Unter¬ 
lappen und Klappen willst §. 124. 6) Zweybäuchige Lappen und Wurmpyramide §. 125. 
7) Mandeln und Zapfen §. 126. 8) Flocken und Knötchen §. 127. 

m. Von der Brücke 

Begriff §. 128. 

Theile. 1) Brückenärme §. 129. 2) Brückenkörper §. i3o. 

Elemente. 1) Querfasern §. 131. 2) Längenfasern §. i32. 

Schichten. 1) Vordre §. i3& 2) Mittlere §. i34« 3) Hintre §. l35. 

IV. Von der vierten Höhle. 

‘/ Vierte Höhle überhaupt §. i36 

Wandungen 1) Rautengrube §. 137. a) Untrer Theil §. i38. b) Gröfste Breite i3g. c) Obrer 
Theil §. i4o. 

2) Dach §. i4i. 

V. Von den Nerven. 

, ' <t *^thi.tre Nerven überhaupt 5. i4a. ' 

Einzelne Nerven 1) Zungenfleischnerve §. i43; 2) Beynelve §. 144. 3) Her\imschweifender 

Nerve §. 145. 4) Zungenschlundkopfnerve §.-146. 5) Hörnerve §. 147. 
6) Antlitznerve §. i48. 7) Aeuürer Augenmuskelnerve p i4g; - 8) Drey- 

getheilter Nerve §. i5o. 




VI. Von den Gefässen und Hüllen. 

Arterien. Wirbelarterie §. 1S1. Hintre' Gehirnarterie §. 152. Zqpfeiiarterie §. i53. Arterien 

Venen §. i55. i) Innre Drosselvene 156. 2) Wirbelvene §. 167. 

Hüllen 1) Gefä&haut und Spinnwebenbaut §. i58. 2) Feste Hirnhaut §. i5$.‘ 3) Schädel $.'160. 

Dritte Abtheilung. 

Vom grofsen Hirne. 

Allgemeine Merkmale §. 161. 

I. Vom Stämme. 

Grofshirnstamm überhaupt §. 162. 1) Schenkel §. i63. 2).Haube §. i64. , 

Ganglion. 1) Kerne §. iG5. 2) Hügel §.166. 

3) Trichter und Hirnanhang §, 167. 

2) Zirbel §. 168. 

3) Vierhügel 16g. 

4) Hintre Commissur J. 170. 

5) Sehhügel §§. 171 — 174. 

6) Hornblätter $. 175^ , 

7) Streifenhügel §§. 176 und 177. 

8) Innre Capsein §. 178. 

9) Linsenkerne §.179. 

10) Aeufsre Capsein §. 180. 

11) Vormauern §. 181. 

II. Von den Stammstrahlun^en. 

Stabkranz $. 182. 

HI. Von den Belegungsorganen. 

1) Scheidewand §. i83. 

2) Gewölbe §§. i84—187. ' 

3) Vordre Commissur §. 188. 

4) Balken §§. 189 — i 9 3. 



IV. Von der Belegungsmasse. 


1) Zwingen $. 194. 

2) Hakeiibündel §. 195, 

3) Längenbändel §.196. 

4) Bogenbündel §, 197. 

V. Vom Kerne. 

Kern §. .198, 

Zusammengesetzte Kernorgane. 1) Ammonshorn §.199. 2) Klaue §. 200. 

HöLlen. 1) Gentralhöhle 201. 2) Seitenhöhlen §. 202. 

VI.' Vom Mantel. 

Mantel §. 203, 

Spalten , Einschnitte und Schlitze §. 2ö4. 

Lappen. 1) Slammlappen §. 2o5. 2) Yorderlappen §. 206. * 3 ) Obcriappen $. 207. 4) ünter- 
lappen §. 208. 5) Hinterlappen §, 209. 

VII, J Von den Nerven. 

1) Obrer Augenmuskelnerve §. 210. 2) Gemeinschaftlicher Augenmuskelnerve §. 211. 3) Seli- 

nerve §. 212. 4) Riechnerve $. 2t3. 

VHT. Von den Gefässen und Hüllen . 

Gefäfshant und ßpinnwebenhant §. 2i4. 

Arterien $. 2i5^ 

Gefäfsgeflechte §.. 216. 

Innre' Venen §.217. 

Aeufsre Venen und feste Hirnhaut §. 218.. 


















s der Dinge schärfer bezeich- 
»lichera Sinne zu gebrauchen, 
r Philosophen, mit deren Ab- 
Abiegung des Pliilosophirens 





























greifen zackig in einander in den Oliven, den Ciharkernen-und den Ammonshörneru, und 
tauchen slrahlig iri einander in den Str^ifenhügeln. 

Keine Faserung behauptet in ihrem Verlaufe eine geometrische HauptricliLung, son¬ 
dern jede geht schräge oder gewunden. 

Die Markfasern legen sich an einander entweder in längenförmige Bündel oder in 
breite Blätter. Die Räume zwischen Bündeln'und Blättern füllen sich aber theils durch 
Schichten gebogener Fasern, theils durch graue Substanz, und hierdurch tritt die kügliclie 
Gestalt in den einzelnen Hügeln; wie in der Gesammtform .hervor. 

Wie die Kugelgestalt, so : tritt auch, die Ringform als Andeutung des, Abgeschlossrien 
und in sich Bestehenden hervor, aber, ebenfalls nicht von einem: einzelnen Gebilde gege¬ 
ben, sondern $ur durch das Zusammenstimmen der Eiiizelnheiten einer Sphäre hervorge¬ 
bracht: so bildet der Stamm des kleinen Hirns mit der Brücke, und der Stamm des 
grofsen Hirns mit dem Balken eine ringförmige Vereinigung.' Die. einzelnen Gebilde zei-^ 
gen nur ein gehemmtes Streben nach der Ringform in schraubenförmiger Gestaltung: so 
das Gewölbe,’die'Gürtelschicht, ,'die : Zwinge und das Bogenbündel.i'-r- Nach dem Um* 
kreifse hin ist. Alles mehr homolog, und in der: Form überhaupt .einander ähnlich, ;aber 
aus einander gehend und geschieden; nach dem Mittelpuncte zü-ist. mehr Mannichfaltig- 
keit imd Besonderheit der Bildung, aber zugleich mehr Verschmelzung zu einem Einigen.-— 






-blinden: die einzelnen Fasen!'gehn-nämlich nicht genau in querer Richtung, sondern nach 
pben. oder unten , nach, vorne oder hinten abweichend, von einer Seite zur andern herüber. 

In der Länge zeigt sich djte Verschiedenheit am . Stärksten, indem der Hirns tamm 
nach oben, dabey über besonders nach vorne und hinten sich fortsetzt. So finden wir 
unter Andern in der Länge sich durchkreuzende Theile: die Schenkel des grofsen Hirns 
gehn mit den aufliegenden Ganglien .von hinten und innen divergirend nach vorne und 
aussen, während die auf ihnen .liegenden Theile des Gewölbes in entgegengesetzter Rich¬ 
tung, von vorne und innen nach hinten und aussen verlaufen. Ueberhaupt ist , von dem 
Hirnstammeselbstabgesehen, hinten die Duplicität stärker, die Scheidung bedeutender, 
.die Form spitziger : die lrintern Spitzen des kleinen Hirns sind durch dessen hintern Ein¬ 
schnitt, in welchem sich die kleine Sichel ;ausbreitet, von einander getrennt, und die 
Hinterlappen des grofsen Hirns sind spitzige*, divergirender und durch die tiefer herab¬ 
steigende Sichel mehr geschieden, als die Vorderlappen. 

Näcli oben scliliefst sich das Gehirn in eihe freye und umfassende Wölbung ab; 
nach unten steht es mit dem übrigen Organismus in Verbindung durch Rückenmark, 
Nerven und Gefäfse, und zerfällt in melirere Abtheilungen, weiche zum Theil den Umge¬ 
bungen anpassende.Eindrücke zeigen. 

Zweiter Band . 2 







Ausstrahlung müssen natürlich die Fasern in verschiednen Winkeln von den. Hirnganglien 
abgelm, und eine von der bisherigen abweichende Richtung ihres Verlaufs annehmen. 

, Uebevsehen wir so das Stammsystem / so bemerken wir, Wie es in seinem Fortgange 
die drey Grundgestalten in sich begreift: in den Schenkeln mit meist paralleler Faserung 
walzenförmig fortstrebt; in den Hirnganglien zu kugelicher Verwebung anschwillt; und in 
den Strahlungen in halbradförmige Blätter ausläuft. 

Das andre Hauptämtern ist das der Belegung (syste,na mp/mmti ), und begreift 

































wollen wir zunächst die allgemeinen Eigenschaften der Hirnnerveny wie sie in den einzel¬ 
nen-Paaren vorschieden sich arten, betrachten* ■ , "■ 

. Vor Allem ist hier- zuerst zu bemerken die Länge eine/ Nei4*Üpänrs, der IMcreifs 
seiner peripherisclieu Ausbreitung, und die Eigentümlichkeit dei«-Gebild*ev in welchen 
diese sich findet. Was das Lctztre betrifft, so springt ein strenger Gegensatz zwischen 
.sechs; Hirnnerven in.die Augen- Das erste-, zweyte und achte Paar haben ihr peripherii- 
sches Ende einzig und allein in den Sinnesorganen, und zwar in dem eigentlich Sertsi- 
beln derselben, da sie eben die markigen Ausbreitungen bilde», welche zur Aufnahme der 
Sinneseindrücke ^bestimmt sind. Diese Nerven sind demnach vor allen übrigen beschränkt 
in' ihrer Verbreitung , in einen kleinen Raum eingeengt und apf-eine i einzige Art roh Ge¬ 
bilden gewesen; dagegen sind sie um so eigentliümlieher geartet f tind ihre- Verrichtungen 
lassen sich durch. keine andern Nerven vollziehen. Wenn wir sie daher besondre 

fünfte, siebente und zehnte Paar gegenüber. Diese nämlich gehören keiner einzelnen 
FunoAippf und keiner,besofldern, Art von Gebilden ausschbefslich zu, sondern; Strecken ihre 
peripherischen Wurzeln über die mannicbfaltigsten Organe aus, dienen- eben sowohl dem 

















20 


tentheils:, sobald sie zum Gehirne gelangt, $ind;.in- dessen Tiefe dringen. Alle .aber schei¬ 
nen bis in die Nähe,grauer Substanz zu gelängen, wie»denn; auch < die'Analogie mit den' 
Rückenmarknerven diese Annahme begünstigt, i Wollen wir diese.* Analogie sweiter »verfiel© 
gen lind auch in den Hirnncrvcu doppelte Wurzeln, 'die, theils-dem vordem, Üieils dem 
hintern grauen Strange; zngefyören, annehnjen^ so finden wir zvyär. einigfe Belege hierzu dir) 
der Erfahrung, allein noch bleiben bedeutende Lücken ja.'selbst Widersprüche ^ so i daß*- 
wir mit völliger Bestimmtheit diesen, Gegenstand abjuuuilheileii zur Zeit .nicht; vermögen!» 
Doch wir wollen,seine nähere Betrachtung bis dahin verschieben/ wo:wSr fiach abgemach-; 
teranatqxpjscherXJntersueJiung ,das Leben des;Gehü'n»,zu ei^orseheniisufchen, m>v- r 

, • - ' ’ " ' • §. 9*. • 1 • • 

Die Arterien verzögern ihren Zutritt zum Gehirne -debnnr bevor sic in; dasselbe sich sver-.- 
zweigt einsenken, laufen sie in zahlreichen Krümmungen hin und wieder. So gelangen schon 
die Stämme nur in geschlängeltem Laufe zu dein Schädel und dessen Höhle. Sind sie in 
Letztre eingetreten, so geben sie ihre fibijjjse.Scheide ab, weichein die Faserhaut des Gehirn^ 
Übergeht, und sie gewinnen nun einen eignen, der Sphäre,. welcher sie fortan gehören, ent¬ 
sprechenden Charakters vermöge der hier' am mächtigsten hervortretenden Sensibilität ver¬ 
lieren sie nämlich; mit den Ringfasern, jede Spur -.eigenmächtige* Irritabilität,; und; wenden» 
dünnwandig;• und unter den unmittelbaren Emflufs des Gehirns gestellt, hören sie. auf, von 1 
eigenen Nerven begleitet zu werden. Nackt und blofs durch ein sehr zartes Zellgewebe an. 
die umliegenden Theile ganz locker geheftet, laufen sie fort, gehn eine mehr oder weniger 
lange Strecke zwischen Spinn webenhaut und Gefafshaüt: hin., uiid breitem-sich, dann) erst; in; 
dieser aus. UeberaUilagern sie, sich .besonder*; in?freye. Räume, welche die Hirnsubstanz 
läl^t, in Höhlen, Furchen, Spalten, Einschnitte und •Quei’schlitzey iuh sich von da aus zu; 
verzweigen; an die einzelnen Forchen sind.sie aber nicht eng gebunden, sdndern sie gehen 
über einige hinweg, senken sich in eine folgende,ein, und’ tauchen aus dieser wieder hervor,- 
ehe sie. zu derjenigen gelangen, wo sie ihre.Endzweige, ausbreiten, luüeberedl wo Spaltung in 
der Hünmasseiist, imd. getrennte ;Gebilde an-einander gränzen,- theilen sie selbst sich r in, 
«ajiireichere Zwejge c? , ^zwischen dem verlängerten Marke und dem kleineji Hirne, zwischen 
dem kleinen und dem grofsen Hirne,!zwischen dem vordem, obem undr untern Lappen des- 
^.etztern, und zwischen seiner rechten und linken Hemisphäre. . t 

Wa sie in dieHirnhöhl.en treten; weichen sie von der Himsübstanü ab, breiten-sich iiu 
igitenertig hereinragenden, Fortsätzen der; Gefafshaüt aus, und bilden mit-diesen die* GefäfW. 
ge fl echte (jplexua chor-oidef) *): : welfche7Wje -Kiemen durch die Höhlen sich hinziehen, und; 
einigermafsen mit den gefäfsreichc-n .Falten der Synovialhäute in den Gelenkköhlen verglichen; 

Jedes Gefafsgeflecht wird von verschiedrien Zweigen, die zum Theil auch verschiedixen 
Stämmen angehören,, gebildet; durch weitere Dichotomie gehn diese Zweige in Bäumchen aus» 



derlUÄwdfadkög jjhrei*;Beschaffenlieit,i Krümmüng ihres Verlahfes, netzartige Verbindung 
ilireiviVerlstblung^^ühdt Auflösung «ihrer Zweige in«diö feinsten Kfeiser odor<in Häarge&Ise, 
öh'nevÄ^eiitliche fbarimföijmige «Abstufung $ idas ; stärkere öefäfs ibleibt ndch aussen verwiesen. 
Ocflriungeir ah der «Oherflädhe de l s Gehirns -nehmen die ^eintreteiidbn. 'Gefö^se-auf^ 3kleinere > 
Oeffnungen liegen an den* Seitenwänden,;größere am Boden jeder Eurclie; wo die Mark- 

liaWhtKch am Seitenstr(frige des veclmigertenj Marks, an dessen vordrem Einschnitte,, an 
den -Oliven,, zwischen den Schenkel«! des*'-greisen Hirns, ien den Kniehdckem; und) an der; 














vorzugsweise verwandt ist. Die ,gemeinschaftliche Carotis bildet sich selbst einen . deut-, 
lichern Gegensatz, indfem sie sich: spaltet, in.einei äussere, Welche-zu, den Eingeweidomdest 
Halses, zur Mundhöhle* zuiden,Umgebungen der,dröy-:hohem •innesovgarie und zu Haut, 
und Müskehi des Antlilzesr'sich'verbreitet und eine hnire^: welche Zürn; rGehirnei. geht'; die-j 
Wirbelarterie-hingegen giebt' mitlimiiideß, bestimmter Gegensetzung ,Zweige--an Haut uhd) 
Muskeln, an die seitliche und hintre -Fläche desi-Halses und des -Kopfes ab-, und hegiebt, 
sich dann in die Schädelhölile. Die -.Wirhelarterie. erscheint als Grundlegung, die innre. 
Carotis als Vollendung im Hirnarteriensystemei Erstem, dem, Uebei^apge'- dbarrRückeii-ri 
mark« in das Gehirn folgend ,■>versiehtcrfUeinudie hinterd Gegenden;, dää, verlängerte ;Mark 
und das klein!« Hirn, erslreiökt sieh j über auchr nach .torne^zum.grofseni;Hirne, >välii'end>, 
die Letztre: nur den vordem Theil des grofseii Hirns! ausschlibfslich mit Blut versieht! muL 
sich nicht: soweit -nach hintenals jene näleh vorne verbreitet.. jQie .Wirbelartei'iß, giebt 
Zweige in das. Innerste des Ohrs, die Carotis in das Innerste des Auges. In der-Zapfen- 
arterie, in- welche die beydeh Wirbelärieiien.zusammen treten,.Spiegelt sieh;die Einheit 
des Hirnstämms ab ; an der Carotin hingegen ist überall seitliche Entfaltung'unA'iDuplicität.'; 
Die Verzweigungen der Carotis üild der. Wirbblarteiie: vereinigen sich linter.:eingäöer : ih 
der mittlern Länge des Gehirns, ünd-anastoinosiren in- ihfcen-Endreisern:;!,' aberr auch: die) 
Aeste verbinden sich zu einem Gefäfskreilse* der .dieoGiundfläche, d,er, Hirnsclienkelv- deiv 
Markkügelchen, des Trichters; und- des Chiasmös -\einschliefst ,Uind. Jessen-hiritnes spitziges? 
Ende von der Spaltung der-'ZäpfenftrXeiid'gegebfin.wirdiv .wäh^ndirdaa-.vordre-breitere-Ende 
in dem Querzweige besteht r . der-die-beiden , seitljcheh Qaröiideü in Verbindung,-bridgt. - 

h'eit erweisen können.' Es scheint Vielmehr ,', dafs ctie -Haai^oMse/welche! von! där.sOber- 
fläche her in die Marksubstanz: ; eingedrungen sind * 'durch; diese hindurch zü' einenj- andern 
Puncte der Oberfläche verlaufen, und erst bey diesem ZumokirjJlen am-die Gefäfs|ia;ttt in 











>Ui §, »i 9 5. • ■ • ' , « M > I 

Die Hüllen des Gehirns sind immUtelbare Fortsetzungen der iFüclccmuärk'sliülleni 
Die Gefäfshaut (meninx pasculosa)*) , ein Analogon zur Chorioidca des Auges und 
zum Gefäfsnetze der aussern llant, überzieht sowohl die • peripherische,, als die centrale 
Oberfläche des Gehirns. Sie schließt, sich eng an dasselbe an, hängt durch Gefäfse, deren 
Aeste und Zweige besonders an ihrer dem Gehirne zugewendeten Fläche verlaufen, mit 
demselben zusammen, und bildet einbeiniges Contmuum, welches die verschiednen zur 
Oberfläche tretenden Hirntheile verbindet. An der peripherischen Oberfläche bekleidet 
sie jede Kandwulst von allen Seitenauf der Höhe derselben dünn, mit. dem, Gehirne 
durch viele Gefäfse, und mit der Spinnwebenhaut durch Zellgewebe vereint, senkt sich 





ober die Zartheit des Epitlieliüms Iäfi 
Spinmvebenhaul) unterscheiden / ‘und 
zu den Höhlen ansehen kann, schein 




aber nicht von den Venen des Gehirns geschieden , sondern senken sich ■ gemeinschaftlich 
mit ihnen in die Blntleiter ein. Dje feste (Hirnhaut ist,üjbrig^ns hinten dicker, als vorrfe, 
und oben in der Mittellinie ani dicksten.; Ihre Fasern laufen, nach der auswendigen Fläche 
zu mehr in die Lange , von der Stirne zum Hinterhaupte; , nach der inwendigen Fläche 
hin mehr quer; doch ausserdem auch in allerley Richtungen durch einander. 








Zweyte Abtheilung. 


Vom Bezirke d es k 1 ein e n Hirn ®. 



ßrämiestimmung des/eltdA 

Das Verlängerte Mark; das’ kleine Hirn und die Brücke »flachen, ein Ganzes aus: denn 
das verlängerte Mark geht an seinen hintern, seitlichen Theilen-aflmählig,.und ohne be¬ 
stimmte Abgrärizung in das kleine Hirn über; die Brücke.aber *ist.durchaus kein selbst-, 
ständiges Gebilde, sondern ein ergänzender Tlieil des kleinen Hirns, und mit diesem 
durch vollkommne Stetigkeit des Zusammenhangs verbunden; die Fortsetzung des verlän¬ 
geren Marks aber, welche durch die Brücke hindurch geht, ist hier mit den Theilen des 
kleinen Hirns so verflochten, dafs man sie als zu demselben gehörig betrachten mufs. 
Das verlängerte Mark ist der Hirnstamm, das kleine Hirn ist die Strahlung, und die 
Bracke ist die Commissur dieses Ganzen, welches dem großen Hirne gegenüber steht, 
und nur dadurch besonders von demselben ab weicht, dafs seine Theile, noch nicht in 














(§• ioo)' vom vordem grauen Strange; 3) der runde Strang (§. io5) vom grauen Kern¬ 
strange aus nach hinten. Somit zeigt denn da? verlängerte Mark acht Paar Stränge- 

§- 98 . 

1 . Pyramid ernstrdnge und Pyramiden. 

Die Pyramiden.«? tränge (funiculi pyramidum) bilden sich, aus Grundfasern und 
Kreuzungsfasern. 1 ) Die Grundfasern (fibrae primitivae pyramidum.') sind diejenigen 
Markfasern, welche an der vordem Fläche des grauen Kernstrangs*) liegen und die 
hintre Wand des vordem Einschnitts des Rückenmarks bilden, aber am Halse, ungefähr 
























-Iemisphürentheile haben concentiisch -bogenförmig 

VI Tafel, l—z. 

Reil II Tafel 1 Figur. 









Nach vorne fassen sie die hintre Wurzelreihe, namentlich die Centralenden .des herum? 
schweifenden und des Zungenschlundkopfnerven, in sich, und, gränzen an die von den 
.äussem Hülsensträngen i gebildeten .Vertiefungen. Nach hinten ‘ zu ragen,, ,sie unter den 
•Theilen des verlängerten; Marke am weitsten hervor., bilde« die. wulstige«! Seitenränder der 
Rautengrube, und gränzen nach inne« an den in dieser Grubfc selbst: fortlaufenden innern 
Arm des Keilstrangs. Sie steigen, anschwellend und, seitlich auseinander Weifchend aufwärts, 
und bilden eben dadurch, dafs sie auf solche ; Weise das verlängerte Mark von hintendier 
-öffnen, die Rauteugrube. Sie werden oben umgiirtet von der eingelegten' Wurzel des 
-Höriierven und von; der Flockenleiste. 

In der Höhe, der gröfstcn freite der Rautengrube beginnen sie vom Hirnstamme völlig 
.abzuweichen,'indem sie sich nach hinten und oben tinnheugen,- sö dafs ihre' hintre,iFläche 
eine .untre wird. Ihre äusseni. Rändeiy; sind hier i Zoll 3 -Lüiie» weit von einander ent¬ 
fernt. Die Winkel dieser Umbeugung oder die Nacken ,( cervices ) der Schenkel#* **) ) 

*) IV Tafel X*). V Tafel, k. 

**) V Tafel, ♦. ' V Hi ? • h ' 

6* 





deckt, nach innen; hinten, unten wenden; der innre vordre Rand dieser Blätter liegt sechs 
Linien unter den Vierhügeln, am Austritte des Bindearms aus dem Meinen Hirne. Man 

von oben hei* die obre Brückenstrahlung wegnimmt, am deutlichsten nachdem das kleine, 
Hirn von: der •Brücke und dem Hirnstamme abgeschnitten ist. 

;* ' : , - . * uo. . 1 ■ : 

2) Mar t l ag e r. 

So wie diese Schenkel in das kleine Hirn getreten sind, bilden sie als ihre Gipfel¬ 
ganglieft, die Ciliarkörper, aber zu gleicher 1 Zeit geben sie auch schon ihre Selbststän¬ 
digkeit auf, und legen sich an die Blätterschichten der übrigen Aerrae an, so dafs da- 






afogewichen sindi Seine- Dicl 

























gleicher Höhe mit denselben keine wagerechten, seitlichen Verzweigungen ausgeh eil, son¬ 
dern eine Lücke zwischen den obern und untern Verzweigungen bleibt. Diese Lücke ist 
die Horizontalspalte (fissura horizontale )*), deren Tiefe von aussen nach innen, und 

bilden die Brückenärme ihren Boden; der äussre Rand der obern Hälfte der Hemisphären 
schlägt sich über sie herab, so wie der der-Untern Hälfte zu ihr herauf, so dafs sie da¬ 
durch obre und untre Wandung erhält. Sie fängt vorne an der vordem Fläche der Seiteü- 
theile, zur Seite der Brücke, an, indem die vordre Ecke der obern Hälfte des kleinen 
Hirns und das vordre innre Ende der untern Hälfte an den Brückenarm sich anlegen. Sie 
läuft von. da schräge nach hinten und aussen, und wird dabey schmäler, indem die vor¬ 
ragenden Ränder der Hemisphären immer mehr sie verengen; und da diese' von der aussern 

Furche. Hinten wendet sie sich nach oben, gelaugt dadurch über der hintern Ecke auf 
die obere Fläche, und.geht hier im hintern Einschnitte in die Spalte zwischen obrem und 
untrem Wurme, unter dem Wipfelblatte über. Im Ganzen wagerecht, verläuft sie etwas 
Schraubenförmig; ihren vordem Anfang sieht man nur von vorne her, ihren miltlern Ver¬ 
lauf am äussern Theile der untern Fläche, ihr hintres Ende an der obern Fläche. Sie ist 

Zoll lang, und wird zuweilen unterbrochen durch Blätter, die vom hintern Unter-* 
lappen zum hintern Oberlappen herauf gehn. Vome ist sie flacher und breiter (8 Linien 
breit), hinten enger und tiefer* (8 Linien tief). 

Die obre Hälfte ist breiter, platter, ungeteilter, gleichförmiger; die Randwülste bilden 

Wurm- Der obere Würm^f erstreckt sich aus dem obern Theile der vordem Fläche des 
kleinen Hirns durch die obere Fläche hindurch bis zum hintern Ausschnitte, und ist unge¬ 
fähr i Zoll 3 Linien lang, und 4 Linien breit. Er hat etwas tiefere Furchen (bis auf £ 
Zoll), als die Hemisphären meist haben. Die Blätter seines vordem Theils sind etwas 

faulen mehr gerade herüber, ’lJtwa 2 Linien von der Mittellinie’ grLzt sichrer Wurm 
gegen die Hemisphären ab, indem die Randwülste hier.wie.eingeknickt sind; nachdem sie 
nämlich in den Hemisphären einen größtem Bogen beschrieben haben, verändern sie im 
Wurme ihre Richtung, und krümmen sich in einen kleinern Bogen. Dein obern Wurme 
gellt die Belegungsmasse gänzlich äb, die im obern Theile der Hemisphären sielt findet, 
so dafs er auch deshalb schwächer ist. 

Die untre Hälfteist kuglicher, gewölbter, in mannichfaltige Theile zerfallend; die 
Randwülste verlaufen in kleinem, gewölbtem Bogen; Wurm und Hemisphären sind sowohl 
gegen einander mehr abgesetzt, als auch iii sich mein* abgetheilt. Vorne ist die obre Hälfte 

*) Vorne VI Tafel von c bis r. Hinten und innen VIII Tafel zwischen- p und q- von oben gesehen 






nur bis an die seitliche Abdachung des Wurms sich nach in 
Schicht besonders den obiem und äussern oder hemisphärische] 
kleinen Hirns bildet, während die darunter liegende Schicht c 
weiter nach innen reicht. 








hintern Unterlappen. Uebrigens 







Der Schenkel des kleinen Hirns hat sich beym Eintritte in das Marklager umgewalzt, 
dafs er nun ein im Ganzen .wagerechtes Blatt darstellt/ -welches über die Blätter des 
ndearmes sich ausbreitet, und den innern Theii des Hegenden Astes oder des Wipfels 



tn hintern Theile der Horizontalspalte einbeicht, und sc 


*) Einstrahlung Gail Tab. XII, e. Die Strahlung herüber gesclilage 













abgiebt. Er wird gebildet vom ersten oder vordersten der aufstehenden Aeste des Hemi- 
sphärenbaums, welcher von unten und hinten schräge nach vorne und oben verläuft, und 
5 Linien lang ist. 

Andre Fasern derselben Schicht,, welche von jenen nur noch weiter nach innen He¬ 
gen , beugen sieh nach innen um, gehen in den. Wurm ein, und. bilden hier das Cen- 
trailäppchen QoLulus centralis)**). Dies ist der zweyte, schräge nach vorne aufslei¬ 
gende kleine Ast des Wurmbaums, und theilt sich in wenigstens acht Blätter. Es liegt 
an der vordem Fläche des kleinen tiu-ns, hinter und über der Klappe oder dem Zün¬ 
gelchen, durch eine H Linien tiefe Furche von diesem geschieden.-. Es ist 4 Linien breft, 
in mittlerer Breite 2k Linien dick, ah beyden Seiten dünner. Seine vordre, der Klappe 
oder dem Züngelchen zugewendete Fläche hat vier Rand wülste; die hintre an der vordem 
Fläche des Bergs hegende hat deren vier oder fünf Es ist im Ganzen 5 bi» ^ Linien 
lang, geht über die Brücke hinaus 4 Linien weit nach oben, und reicht bis zum untern 
Anfänge der Vierhügel, wo es durch Convergenz der vordem und hintern Fläche mit 
froyem, linsenförmigem Rande endet. 

§. 133 . 

3.' Vordre Oberlappen und Berg. 

Nach jenen ganz kleinen und versteckten Gebilden folgt die große dritte Abtheilung, 
Welche die vordern Oberlappen (lobt cerebelli euperioree anteriores, und den Berg 
(•»M cerebelli) in sich fafst. . ' 

Der vordre Oberlappen. ***) ist am Wurme i Zoll a bis 6 Linien lang, nach aussen 
Ihn nimmt seine Länge ab, und beträgt an der Horizontalspalte nur 9' bis 11 Linien. Er 
bildet den obem Theil der vordem Fläche und den vordem, grofsern Theil der oberh 

"*) Reil 111 Tafel, 3 Figur, a, b. Vftfel, 1 Figur, Nr. iS. 

: **) Vorne VI, .1. Oben Reil I Tafel, 1 Figur, h. Abgclöset Reil III Tafel, 3 Figur, c. Markbanm 
Reil lu Tafel,, r Figur, d. 

***) Vorne VI Tafel, n, o, p. Oben Reil 1 Tafel, 1 Figur, g. Markbaum VIII Tafel, n, o; Reh 







Fläche; ferner den Scitontheil des innen* vordeVn Randes, und den vordem Theil des 
äussem vordem Randes; sein hintrer Rand gränzt an den hintern Oberlappen. Er be¬ 
steht aus dem zweyten bis siebenten oder achten aufrecht stehenden Aste, des Hemisphä- 
renbätims, und wird gröfstenlheils gebildet von der öbern Belegungsschicht und von der 
obern'Schicht der ßrückenblätter, so dafs Erstre seinen obern, vordem und äussem Theil, 
Letztre seinen untern, hintern uncj innern Theil vorzüglich abgeben. Unter diesen bey- 
den Schichten treten noch Fasern vom Schenkel hinzu. 

Der Berg bildet den Rücken der obern Fläche des kleinen Hirns; welche als Ab¬ 
dachung seitlich von ihm 'herabsteigt, während er selbst nach hinten zu sich herab- 
senkt. Er macht den gröfsern Theil dis obern Wurms aus, ist 4 bis 5 Linien breit, und 
hat an seiner Oberfläche zwanzig und mehr Randwülste. Er wird von der innersten 
Strahlung des Schenkels des kleinen Hirns gebildet; die obre Schicht der Brückensträh- 
lun£ bildet seine seitliche Abdachung, namentlich die seines Abhanges; die obre Bele¬ 
gungsschicht reicht nur zum Fufse dieser Abdachung, besonders'; des vordem Theils oder des 
Gipfels. Wie der Berg von seinem vordem' Gipfel in einem hintern Abhange sich herab¬ 
senkt , wird er durch tiefere Furchen 'in fünf hinter einander liegende Abschnitte getheilt, 
iind dadurch seine Bildung aus verschiednen Theilen des Wurmbaums angedeutet. Er 
besteht nämlich aus dem dritten stehenden Aste, und aus den aufsteigenden Zweigen des 
vierten oder, liegenden Astes. Demzufolge 'müssen wir auch den vordem Oberlappen in 
einen vordem Theil, welcher dem Gipfel entspricht,‘und einen hintern Theil, der in den 
Abhang übergeht, trennen. 

: Die vördre Hälfte dieser Äbtheilung begreift 

«) de# vordem Theil des vordem Oberlappens, welcher aus dem zweyten bis fünften 
hüfrecht stehenden Aste des Hemisphärenbaums besteht; der zweyte ist der kürzeste, der 
fünfte reicht am weitesten herüber; nach aussen sind sie niedriger, nach innen werden sie 
höher. Er hat ungefähr acht Randwülste, welche an der vordem Fläche des kleinen 
Hirns, auf der obern Fläche des Rrückenarms liegen und den Flügel des Centralläppchens 
umgehen, und sechs Randwülste an der obern Fläche, die bis zur Horizontalspalte reichen. 
Mit ihrem äussem freyen Rande, dessen vordrer Theil die vordre Ecke des kleinen Hirns 
bildet,.hängen diese Randwülste über die Horizontalspalte herab, und bilden den obern 
Rand des vordem Anfangs derselben. Nach innen ist, dieser Theil des vordem Ober- 























Mandel übrigens ganz frey. hängt. Was nnn die innem Gestaltungsverhältnisse anlangt, 
so erhält die Mandel ihren Stamm von der untern Schicht der Brückenstrahlung, welche 
von der Horizontalspalte aus hinter den Flocken nach innen geht , und wo sie* hinter dem 
Neste sich hinzieht, ein senkrecht herabhängendes Markblatt giebt, welches die Grundlage 
der Mandel ausmacht*), schräge gestellt ist, eine vordre äussere und eine hintere innre 
Fläche hat, und wagerechte Verästelungen, ausschickt, welche in wagerechle Randwülste 
endigen 14^50 dafs das Ganze auf wagerechten Durchschnitten baumförmig und als der 
herabhängende vierzehnte Ast des Hemisphäreijbaums erscheint. Als Ergänzung dieser 
Grundlage kommen nun aber noch mqunichfaltige Sprenkelfasern der untern Belegungs¬ 
schicht hinzu. An die äussere Fläche jenes Briicicenblattes legen sicli nämlich zunächst 
Belegungsblätter; welche in einem gröfsem Sprenkel: von : der -innem Fläche des äüssern, 
vordem Theils des hintern Unterlappens sich herüber spannen; und an diese legen sich 
wieder, sie bedeckend, andre Belegungsblätter, welche in einem kleinern Sprenkel von ;der 
innem Fläche des zweybäuchigen Lappens herüber kommen, ’uhd nun die äussere Fläche der 
Mandel mit ihren Randwülsten bilden **). Ein entgegengesetztes Belegungsblatt kommt vom 
Zapfen, hängt nach vorne mit dem Segel unmittelbar zusammen, zieht sich von diesem 
in einem kleinen Sprenkel herüber, legt sich an die : innre Fläche des Brückenblattes : an, 
und läuft an derselben herab als innre Fläche der- Mandel mit ihren Randwülsten. 

Der Zapfen {uvula )***) ißt ein länglicher, ungefähr 7 Linien langer,iah der vordem 
Fläche des kleinen Hirns, zwischen den Mandeln' liegender Lappen des Wurms. Er bildet 
sich theils von den obem Fasern derselben Schicht der Biückenstrahlung, deren untre 
Fasern das Grühdblatt der Mandeln geben., theils 1 von dem innem Belegungsblatte der 
Mandeln, und ist.der sechste oder gerade lierahhängende Wurmast, der in drey Haupt¬ 
zweige sich spajtet, weit nach vorne und hinten sich ausbreitet, und in der Mittellinie in 
ungefähr neun Randwülste sich ausbreitet, wovon die obem oder vordem nach .oben, die 
untem oder hintern nach unten einen-Bogen bilden. - Der Zapfen ist daher im der.Mittel¬ 
linie am dicksten, und bildetehiet einen scharfen Rand, der ungefähr 7 Linien lang ist; 






ober nur eine schmale Tasche bildet, indem die Seitentheile von Knötchen und Zapfen 
Zusammenhängen. Sein untres vordres Ende ist gewölbt, hat drey Randwülste, endigt 

dein herab und in die Rautengrube herein. Seine obere 1 vordere Fläche ist bcynahe glatt, 
oder hat drey Blattansätze, liegt frey, unter der Klappe, und indem zwischen beyden die 
Verlängerung der vierten Höhle in das kleine Hirn »ich zieht, giebt diese Fläclie‘des 
Knötchens den untern Theil des Dachs der vierten Höhle ab- 


B e g r i ff. 

Die Brücke (jponi ) ist ein vor dem kleinen Hirne, in gleicher Höhe mit demselben 
liegendes Gebilde, und besteht in ihrer Grundlage aus Querfasern, welche aus den Strah¬ 
lungen des kleinen Hirns, und zwar beynahe allein aus denen seiner Hemisphären, kom¬ 
men, und aus der einen derselben in die der andern Seite sich ununterbrochen herüber 
ziehen, und auf diese W^ise die bogenförmige oder halbringförmigp Commissur des kleinen 


*) Hinten 1 



meinschaft mit den eigentlichen Briickenfas'ern eingehn.. Die Brücke läfst sich daher ab¬ 
wechselnd* in die Quere und in die Länge abschälen, und wenn sie in der Länge durch¬ 
schnitten und stark gehärtet wird ,'S© verkürzen sich die durchschnittlich Querfasern und 
schrumpfen ein, so dafs die unverletzten Längenfasern über die Durchschnittsfläche jener 
sich erheben. Ihre Substanz zeichnet sich durek Festigkeit, aus, und so gewinnt auch die 
GefUfshaut und die Spinn webenhaut.-van- ilir eine größre Dichtigkeit, als an andern Stellen. 

$• 129. 

Die Brüclcenärme (brachia[pontis) *) sind die aus dem Marklager des kleinen Hirns 
hervortretenden Anlange der Brücke. Die t Faserschichten, welche die Strahlungen der 
Schenkel des kleinen Hims unjl der Bindeärme überzielpi und einhüllen, laufen nämlich 
in der mittlern Höhe jeder Hemisphäre nach vorne zusammen • in ein starkes Bündel, 
welches nach vorne aus dein kleinen Hirne hervortritt. Und dieses Bündel, oder der 






eine flache Rinne’ bildend, die von hinten und ihnen nach vorne und aussen geht, und 
den überhangenden vordem,Theil. des vorderti .Oberlappens aufnimmt; seine dritte:oder 
untre Fläche ist platt,: und; an ihr liegt die: Flocke ünd der Hörnerve. Vorne s legt sich 

als ein ununterbrochnes Ganzes ohne Abgränzung in die eigentliche Brücke fort: wir werden 



also immer nur einen grofsen Sprenkel dar, und gehört nach ihren wesentlichen Merks. 

*) Gail. tab. IV an. der rechten Seite der Brücke, wo eben l. steht. 













eingeschlossen. Der Pyrai 

es, als ob beyde, wo sie £ 
unter einander verbunden 
b) Der innre Hülse 
untrem Rande in ein vord 



selbstständig 










nach aussen und oben sich herum wölbt. Hierdurch Jiekömmt nun der Anfang der 
Raütengrube die Gestalt des Schnabels einer Schreibfeder, (calamua scriptoriiu ), indem 
die Seitenränder von der Spitze aus in eiuem kleinen Bogen nach obeii und aussen ver¬ 
laufen, dessen Wölbung nach innen gekehrt ist. Oberhalb dieser;Anschwellungen werden 
die zarten Stränge w^er dünner, treten nun in die Rautengrube selbst ein, während die 


Schenkel des kleinen *0ims jetzt die Seitenwände derselben bilden, und verlaufen in ihr 
an der innern Seite des innern Theils der Keilstränge, und an der äussern Seite der 
runden Stränge. • ’ 


















die hintre dagegen sich mehr nach aussen lenkt, und von der der andern Seite abweicht. 
Im Halsrückenmarke sehen wir schon die Anlage dazu: wenn die vordre Wurzelreihe der 
rechten Seite von der der linken,nur 2 bis 3 Linien entfernt ist, so liegen dagegen die 
hintern Wurzelreihen beyder Seiten 4 Linien weit von einander. Die grauen Seitenstränge 
zeigen dasselbe Yerhältnifs: die vordem gehn ziemlich einander parallel nach oben, die 
hintern steigen auseinanderweichend nach hinten und aussen herauf. Die hintre Wurzel 
des obersten Halsnerven liegt weiter nach aussen, als die der übrigen Rückenmarknerven, 
und die Zungenschlundkopfnerven' liegen auf 10 Linien weit auseinander. Auch die 
Vordre Reihe weicht etwas nach aussen, aber ungleich weniger; als die hintre:-zwischen 
den Zungenfleischnerven beyder Seiten bleibt ein Raum von 4 Linien. Durch dies seit¬ 
liche Auseinanderweichen beyder Reihen ändert sich nun auch das gegenseitige Yerhältnifs 
derselben: waren am Rückenmarke die vordre und hintre Reihe durch den Seit'enytrahg 
über 5 Linien weit von einander entfernt, so rücken sie am Hirnstamme einander ri;ih&r,. 
so dafs der herumschweifende Nerve nur 3 Oder 4 Liitien hinter 4cm Züngenfleisch- 


Der Zungenfieisehnerve (nervus hypoglossus), oder $ei\ ewülfto Hirnnerve 
spaltet sich, indem er von'aussen her zum Schädel tritt, meist in drey, zuweilen auch 
in zwey oder vier Bündel. Diese gehn durch das vordre G elenkloch und durch eigne 
Löcher der festen Hirnhaut in die Schädelhöhle, und laufen in einem nach oben gewölb¬ 
ten Bogen, oder auch wagerecht nach innen upd hinten**), über der hintern Hirnarterie 
Weg, durch eine Arterienschlinge hindurch, und vor. den Oliven vorüber: «Sie liegen über 
einander,, und jedes 'derselben; löset,sich in Bündelchon aufwelche in Wurzelfäden 'aus* 
einander strahlen, und sich entweder in die Mitte des innern Hülsenstrangs, oder in 
seinen äussern Rand gegen den Olivenkernstrang, zu .einsenken ***). Die Pi.cihe dieser Ein- 





i gemeinschaftlichen Hirnstamms; steigt an 
lilundkopfnerven und des herumschweifenden 
i herab nach unten und innen, und geht 









an, und bleibt, während er etwa 3 Linien lang herabsteigt, an denselben geheftet***). Er 
liegt über dem Gefäfsgeflechte der vierten Höhle, weiter nach hinten oder nach aussen, 
























gerte Mark abschä'leiv, an der aussern Seite der Olive und an der innern Seile' der Ein- 
Senkung des Zungenschlundkoplherven und des lierurnschweifenden -Nerven,'»ohne einen 
dieser Theile dabey zu Verletzen. Gewifs ist es, dafs er in den äussern Hülsenstrang ein¬ 
geht, und nicht weiter nach vorne und innen reicht. ; Dagegeh liegt'er'dicht an der hin¬ 
tern Wurzelreihe und an dem hintern grauen .Seitenstrange, und es .fragt sich,- ob er nicht 
auch ln diesen sich einsenkt? In der That sieht, man zuweilen.ganzi'bestimmti-dafs.er we¬ 
nigstens zum Theil in den markigen Seitenstrang' -übergeht* hund aioh’ soweit nach 5 traten 



graulich. i: .' 

Bey aller IJiigewifsheit, über die Einzelnheiten des Verlaufs .scheint .doch-soviel mit 
Bestimmtheit angenommen werden zu dürfen, dafs der dreygetheilte Nerve durehihintre 
Wurzeln dem Seitenstrange und dem Keilstrange,■durch>v.(irdre:ab.er'dem , ausserh Hülsen¬ 
strange angehört., mithin sowohl.in den vordem, als in den hintern grauen Strängen sein 
Centralende haft 


VL Von «len Gpfufseu und Hüllen des Kleüiluiülicznks 



Die Wirbelarterie (arciria vertetrdlii) geht vom Artarienstamme des obem Glied- 
Uiaafses ab, und steigt scheitelrecht empor, an der Seite; der 5 Körper der Halswirbel und 
in deren Querfortsützö äiifgenölhmeh,' indem die'zwey Wurzeln, init'welcher! diese Fortsätze 
von den Körpern ausgtlm, nach aussen hin sich vereinigen, und fdlglich dazwischen da : s 
senkrechte Wirbelloch bilden. '.Sie giett in diesem Veilaiife Zweige,'wie die in der Rich¬ 
tung der-Qnerfortsätze - laufenden Querarterien in-andern 'Gegenden der Wirbelsäule zu 
geben’'pflögen: tbeils zu den Muskeln der Wirbelsäule und ihien VerlängeWn’geu, ’ tlieils 
zu den in dieselbe 1 tretenden Rückemnarknervea, theils Quörzweige, welche zu'dem Rtickefl- 
marke uuiKdessen IliiUen gehn und mit seinen Längenarterion sich verbinden. lu- den 
obersten Hflswirbeln giobt sie aber eine hiutre Arterie zur festen Hirnhaut des kleinen 
*) Bock 1U Tafel, i und 2 Fig. m. 










m Theil des Gefafsgeflechts, und mündet mit den Zweigen der oben 

5>) Die innre Ohrarterie (arteria auditoria interna) kommt entweder < 
Kleinhirnarterie oder unmittelbar aus der Zapfenarterie, und geht mit 
in das Labyrinth. 

o) Die obre Kleinhirnarterie (arteria cerebelli mperiorY**#*) entspri 





















Ende nehmen sie die untern Felsenblutleiter (sinus petrosi inferiores) auf, welche 
aus dem hintern Theile der Zellenblutleiter kommen, zwischen de.:> Zapfenthcile des 
Hinterhauptbeins und dem hintern Rande des innern Theils der Felsenbeine, vor der 
Brücke, zu beyden Seiten der Zapfenarterie, nach hinten und aussen laufen, vom vordem 
Theile des kleinen Hirns und von der Brücke Venen aufnehmen, und meist durch eine 
eigene Abtheilung im vordersten Theile der Hinterbftuptfelsenspalten sich herabsenken, 
ehe sie in die Querblutleiter eingehn **).' 

§. 15 7 . 

Bezirb der Wirbelvene. 

Der ringförmige Blutleiter des Hinterhauptslochs (sinus circularis fora- 
minis magni) , welcher durch die hintern Gelenklöcher anastomosirende Zweige von den 
Nackenvenen empfängt, bildet den Mittelpunct dieses Bezirks, indem er sich oben aus 
vordem und hintern Blutleitern bildet, und nach unten in die Wirbelvenen sich fortsetzt. 

d) Die vordem Hinterhauptsblutleiter (sinus accipitales anteriores) kommen aus 
den queren Keilbeinblutleitern (sinus sphenoidales transversi) ***), welchevom vor dem 
Anfänge eines untern Felsenblutleiters nach innen, hinter der Wurzel der Sattellehne, und 
vor dem obera Rande der Brücke vorbey, quer herüber zum untern Felsenblutleiter der 
andern Seite sich erstrecken, und Anastomosen beyder bilden. Sie selbst gehn in die Länge 

*) Vicq d’A ? yr tab. XXXV, Nr. 29, 3o. 

**) Ebendaselbst Nr. 34 — 36. 

*#*) Ebendaselbst Nr. 26, 














ungleich schwieriger. 3) Ins kleine Hirn strahlen nur die hintern Stränge, unter Hinzu¬ 
kunft einiger vordem Fasern; ins grofse rfirii treten vorzugsweise die vordem Stränge, 
an, Gemeinschaft mit, iden nacht, insikleine Hirn übeygogaugoften iFheUen def, hintern Stränge; 
■was dort 'sich nur hindurchzog.* kommt hier zu.seiner -endiiehen Strahlung» 4) Die Schenkel 

Ihm zu trennen und seiner, Fort9etziwig,jjR.auni; J^gftbqjjf^Viejt.. aufgespreizt; aufsleigendie 
idest .grofsen Hirns . sind iuä©hüger und 0 zejgen sich.,, aneinander.,gelagert, als dör ganze, 
eigenmächtig sich, entfallende Jjiipstamin»; 5) ^klxiiend; j,en^ mach hinten shh .übeidxeugen, 
.neigen sieh dig^e nach. vprne,j so. -daSjSchlai^eulösmigft^weichßn., <des. .Rückenmarks 

von der senkrechten Linie bald nach vprne, bald nach hinten, hier noch sich wiederholt, 
und im Gegensätze zum Rückenmarksfaden, der hinten seinen Ausgang fihdeT, "”däs grofse 
Hirn sich nach'vorne umbeugt, als suchte es seinen' Ausweg durch das Rieclibeim >6) iSein 
Stamm schwillt in. mehrere Ganglien an, welche gröfstcntheils ftey in die Höhle ragen 
Zweiter Band , * 13 










3 Linien dicke Markschicht, und besteht aus dem Pyramidenstrange uhd dem innerh 
Hülsenstrange j hinter ihm liegt zunächst die schwarzgraue vom Olivenkernstrange gebildete 

a) Die einzeln, durch die initiiere Brückenschicht ($. 134« a) gegangenen Bündel der 
Pyramidenstränge vereinen sich am- obern Rande der Brücke unter'-einander, und 
gehn, nach oben sich ausbreitend, in den Hirnschenkel herauf*). 


V) Eben so treten auch die vordem und hintern.Blätter der innern Hülsenstränge 
(§. i34. b. i35, «), die früher durch Brückerischichten getrennt waren, oberhalb derselben 
wieder zusammen. Zuweilen scheint es, dafs die Pyramideristrängb den innehh, die iiinern 
Hülsenstränge den äussern Theil der vordem : Markschicht der 1 Him Schenkel bilden; ; in 
andern Fällen machen die Pyramidenstränge den mittfem , die vordem Blätter der iiinern 
Hülsenstränge den äussern, und die hintern den innern Theil dieser Markschicht aus, und 















einander geschieden und abgegränzt Sie folgen von hinten her nach vorne in der an¬ 
gegebenen Ordnung auf einander, so dafs die Linsenkerne, da sie zwar gleich weit nach 
vorne ragen, als die Streifenhügel, doch erst weiter nach vorne ihren hintern Rand haben, 
als die vordersten zu betrachten sind. Dabey liegen sie zum Theil neben einander, so 
dafs immer zwey Paare in derselben Breite erscheinen. Zerlegt man das Hirn durch 
senkrechte Querschnitte von hinten her, so .findet man. zu hinterst die Vierhügel herrschend, 
und neben ihnen die Sehhügel; dann werden die Sehhügel mächtig, neben einem Unbe¬ 
deutenden Theile der Streifenhügel; weiter nach vorne verlieren sich die Sehhügel, und 










Trichter und Hirnanhang, 

Bey der Betrachtung der einzelnen Gebilde des Hirnstamms wollen wir theils die 
ontinujtät der Faserung, theils die Aufeinanderfolge von innen nach aussen als Gesetz 
ir Anordnung anerkennen, und darnach mit den innersten, zunächst an und iu der 
[itteliihie liegenden Theilen. den Anfang machen* 

Der runde Strang als die ununterbrochene Fortsetzung des Centralen im Rückenmarke, 
























Vierhügeln eingenommen- wird. Ihre einander zugewendeten irinern Flächen sind platt, 
und, da der. markige Ueberzug oder das Epithelium hier äusserst dünn ist, graulich; sie 
stehen, aber nicht senkrecht, sondern haben ungefähr in der Mitte ihrer flöhe, und in 
gleicher Höhe mit der Zirbel und der-.hintern Commissur eine Einknickung, indem ihr 
oberer Theil schräge nach aussen,, ihr untrer Theil schräge nach innen; herab? teigt, so 
dafs die dritte Höhle oben und unten sich zuengt* Die weiche Commissur ( commis~ 



118 

















an der untern Fläche des Hirnschenkels, in 
gefäfsgeflechte fort, dann schräge nach von 
des Unterlappens, theils bis zu der Masse 
aufsteigenden Wurzel des Gewölbes. 


1 Räude des Se^streifens, längs der r . 
ler Decke des Unterhorns, dicht am 
e und innen, theils bis zur Mitte der 
m der äussern JSeite des Trichters u 


Die Streifenhügel (corpora striata)*#) sind dielängsten, am 
und nach oben reichenden Ganglien des Hirnstamms. Sie Hegen a 
aussern Seite der Sehhügel, und haben mit diesen gemein, dafs sie mii 


en Vicq d’Azyr tab. VI, Nr. ro — i3. Wager-eclite Durchschnitte Vicq d’Azyr ta 
25, 29, 35; tab. X, Nr. 25, 29, tab. XI, Nr. r5,. Ä 5; tab. XII, Nr. 27/28* tab. XX 
tab. XXIII. Nr. 32. ,Senkrechter Längendurchschmtt Vic.q d’Azyr tab. XIV, Fig. 4 
. Senkrechter Querdurchschnitt III Tafel J , a. 




















Hirnschenkel nennen wir die innre Cap sei (capsula interior)*). Sie behält die Richtung 
des Hirnschenkels, oder bildet eine ungefähr 4 Linien dicke, schräge nach vorne auf¬ 
steigende Markmasse, welche auch in wagerechter Richtung schräge gestellt ist, so da£s 

hinlern äussern Rande von ihr divergirt. Beyde zusammen bilden daher einen Halbkreis, 
indem ihre vordre, äussere untre Fläche, an welcher der Linsenkern liegt, etwas gewölbt, 
ihre hintre, innre, obre Fläche, welche den Sehhügel trägt, etwas ausgehöhlt ist. So geht 


sie al$p zwischen dem Sehhügel und dem Linsenkerne hindurch. Oben aber breitet sich 
ihr vordrer Rand, der am weitsten nach innen getreten ist, in eine Fortsetzung aus, welche 
zwischen dem Stqgjfenhügel und dem Linsenkerne nach vorne und aussen sich erstreckt, 










nnSenker'n hereinragen. Auch 
krechten Längen- und Quer- 
n, hintern ausgehöhlten und 
oben mit der innem Capsel,' 






§. i8o. 


An der äussern Fläche des Linsenkerns und an der innern Seite der Randwulste der 
Insel liegt die äussre Capsel {capsula externa)^) als eine senkrechte Markschicht, 
welche ihre Fasern nach vorne, oben und hinten strahlig aussendet. Der Brennpunct ihrer 
Strahlung liegt'etwas niedriger, als der Linsenkern, in der Mitte des Längendurchmessers j 
seiner Grundfläche,. in Parallele mit dem Trichter; von da aus breiten sich ihre Fasern, 
"wie ein Fächer aufsteigend, aus, welcher am Linsenkerne nur locker anliegt, durch dessen 

*) IX Tafel, i Figur, l-n. 

**) Ebendaselbst, o. 

***) Ebendaselbst, m. 

***♦) Ebendaselbst, i. 

t) Ebendaselbst, 7». 

-J-f) Ebendaselbst, p. 

ttt) B«1 X Tafel, g; XII Tafel, g. Senkrechter OuerdurchscSmtt III Tafel, <p. Senk¬ 

rechter I.ängendurel,schnitt IX Tafel, l Figur t. 


























ügelchefrä 
: liÄJvIoirb'i! 


:i ; , lagert • sich als dessen 
•'innerhalb jeder markigen 


den die Seitentlieile der Vorderw^iki: der dritten Höhle, hinter der dazwischen liegenden, 
grauen Endplatte. Sie gelm hinter der vordem Commjssur .vorüber, und hängen mit de¬ 
ren hintrem, obrem Rande : durch Epithelium zusammen, so wie sie durch dasselbe an 
ihrer vordem und obern gewölbten Seite an die Scheidewand geheftet werden. Nachdem 
sie über die vor ihnen• liegende,vordre. Commissur,sich erhoben;habep, i; sind ,sie zugleich 
so weit nacft innen gekommen, dafs sie sich, an einander anlegen. : . 

den Körper des Gewölbes (corpits fornicis)**«) dar, welcher die Decke der dritten 
Holde ausmacht und in der Lücke zwischen dem Balken und den beyden Sehhügeln liegt. 
Er ist ein dreyseitige^. Prisma. Seine obre- wagerechte Fläche .ist vorne durch das Epithe- 


3, Nr. 38. Hinten 
$ agerecht^f* 1) urch- 


issen Vü*j d’Azyr tab. XXV/Flj 
Mc&ÜkzW tab . ! m 49? 


Vicq d’Azyr tab. VI, 
















Miner hintern Fläche frey in der dritten Hohle, und macht einen Tlieil ihrer Vorderwand 
aus; indem er vor den Säulen vorubergeht, hängt er durch , einen Umschlag, des Epithe- 
liums mit ihnen, zusammen. Er liegt ziemlich in gleicher Höhe mit den obern Yieihü- 
gejn, der Zirbel und dem obern Rande des Hahnenkamms , 6 bis 8 Linien «über dem 
Him anhange, 3 bis 5 Linien über der Grundfläche des, Stammlappens, 2<Zoll 2 bis 6 
Linien unter der obern Fläche des Gehirns. .Seine Lage ,, nach der Länge ,des . Gehirns 



dern Theile des Sattels, vor dem Zugänge zum Trichter und den Säulen, dicht hinter 
dem Stiele der Scheidewand. 


Der Mitteilheil senkt sich nach aussen in den Stammlappen jeder Seite ein, und ver¬ 
läuft indessen Substanz in eineim Bogen,^indein das Epithelium allmählig schwindet. Die 

anfangs nach vorne und unten, dann nach hinten und oben. Daher sieht man sie auf 
dem wogerechten Durchschnitte als einen Bogen, dessen Wölbung nach vorne gerichtet 
ist, auf einem senkrechten Querdurchsclmilte, aber als einen Bogen, dessen Wölbung nach 
unten gerichtet ist. Die vordre Wölbung dieses Bogens tritt 3 bis 4 Linien weiter vor, 







f 

B all e ; 
Der eigentliche Balken, oder der frey 13 
Sphäre zur andern sich erstreckende Stamr 

-*) Oben Vicq d’Azyr tab. IV, Fig, 2 , A — 1 
Senkrechter Längendurchschnitt VIII Tafel, 





—- 142 -TT- 

eine obre, peripherische Fläche, welche den Boden des.Manteleinschmtts bildet, seitlich 






lprtselzen, 'Und umgekehrt. 

An der peripherischen Fläche des 'Balkenstamm 
Velche theils die Verdichtung und 1 Einschnürung in 

























einen nach hinten, ausgehöhlten, Bogen bildet, so verlaufen, dicke: Faserbündel aus den Seiten 
zum Hirnmantel erst^ach aussen und hinten r dann wieder nach, innen und hinten, bilden 
also zwey nach aussen gewölbte,, nach innen einander zugewendete und ausgehöhlte Bogen, 
welche den Boden, die innre Wand und die Decke der Hinterhörner bilden,, die Klauen 
mit darstellen,, und bis zu den Spitzen, der Hinterlappen strahlen- 


IV- V 0 1* **) a e r B e I e g o gs m a s s e n 

§- »9^- 

Die bloüs zum Mantel des grofsen Hirns gehörige Belegungsmasse' begreift ausser den 
kurzem Sprenkel,, vier stärkere Bündelpaare, welche sämmtlich in die Länge sich erstreb¬ 
ten, jedoch so r dafs. drey derselben,, die Zwingen, die Hakenbündelund die Bogenbün- 

*) Reil XIII Tafel, p, r. 

**) Ebendaselbst, u. 



149 


bündel gerade in einer Ebne verlaufen. Wir stellen die Zwinge oben an, weil sie, wie¬ 
wohl dem Mantel wesentlich zugeliorenddoch auch zum Kerne dringt , und auf diese 
Weise den Uebergangspunct von , den Belegungsorganen zur Belegungsmasse darstellt. 
Auch ist sie die deutlichste Belegiingsmasse, oder läfst sieh am leichtesten vom, Mantel 

Die Zwingen (cinguia )#) liegen zu beyden Seiten der Mitfellmie, an der peripheri¬ 
schen Fläche 4es Balkens als ein Paar rundliche, aus Längenfasem bestehende und in die' 
Länge.sich erstreckende, seitlich ■aber in^feigne Bandwülste ausstrahlende Bündel, in wel¬ 
chen man zuweilen auch auf dem senkrechten Querdurchschnitte einen grauen ’ Strang 
entdeckt. Von der Siebplatte des Stammlappens ausgehend, treten sie nach vorne zur 
Grundfläche des .Vorderlappens, schlagen sich an demselben nach ob&i, gehen nach hin¬ 
zu dessen Spitze. So bildet jede Zwinge um das ganze grofse Hirn in die Länge einen 
ringförmigen Gurt y der. nur unten und vorne offen bleibt, wiewohl beyde Enden hier ein- 















äussern Flächendes-Hftiterlappens auf, 1 welche ohne bogenförmig'heraufgestiegen zu seyn, 
wa'gerecht nach rortfe gehn. Das Bogenbühdel setzt sich in zwey Blättern nach vorne 
forti das eine; ; innre gehtim Stammlappen an die äufsre Capseh und zunächst an die Vor¬ 
mauer angelegt, und bildet die-Insel**); das andre, äufsre bildet den Klappdeckel; in dem 
Winkel zwischen dem obern Theile von Insel und-Klappdeckel geht ein aus Längenfasern 
bestehendes Blatt, welches sich in beyde ausbreitet. Oben sind jene beyden Blätter mit 
einander vereint, und das Bogenbündel f bildet hier ein breites, mächtiges Lager, und gellt 
in gleicher Höhe mit dem Balken an' der äussern -Fläche des Stabkranzes nach vorne, 
nimmt den obern Theil der äussern, und den äussern Theil der ©bem Fläche des grofsen 
Hirns ein, und bildet die daselbst befindlichen Randwülste, So tritt es auch vorne, stark 
nach aussen gelenkt, durch die zwischen dem Oberlappen und dem Vorderlappen befind¬ 
liche Vorderspalle zu Letztrem, und verbreitet-sich an dessen Uufsrer Fläche; namentlich 
geht v^m vordern•'f^ieile des Klappdeckels ein Bündel, welches in die Länge verläuft, 

lappens und bildet deren Randvyiilste. 

Der Oberlappen in der Gegend der Verbindung der Insel mit dem Klappdeckel ist 
für die,Untersuchung der Fasei^ng die schwierigste Stelle, Dafs hier verschiedne Syste¬ 
me an einander gränzen, erkennt man aus den Gefäfszasem, welche zahlreich und regel¬ 
mässig sich herüb ersp armen, wenn man , die Faserung des Bogenbündels von der äussern 
Capsyl abschält. Aber wie diese jaserujig beschaffen ist, läfst s,ich ungemein schwer be- 



gleichförmigem Masse des. Mantels umhüllten T mit derselben nur in einzelnen Streifen zu¬ 
sammenhängenden, und mit der einen ihrer Flächen die centrale Oberfläche des großen 
Hirns darstellenden Organen r aus dem Hirnstamme und seinen sammtHchen Ganglien* 
ferner der Scheidewand, dem Balken und dem Gewölbe. Diese Gebilde sind Elementar- 
organe, das heißt, die r £heile, aus: welchen jedes derselben besteht,, stimmen ;im Wesent¬ 
lichen ihrer räumlichen Yerhällnisse ,. namentlich in ihrem Ursprünge und in der Art ih¬ 
rer Faserung,, überhaupt: untereinander überein , oder gehören zu einem Ganzen , sind da¬ 
her auch schon betrachtet worden. Aber zu ihnen treten noch die Ammonshörner,, wel¬ 
che aus verschiednen Elementen bestehen und als zusammengesetzte .Gebilde'jetzt erstan- 
geschaut werden können. 



Die Ammonshörner (cornua ammonis )*) sind Kerrioigane, welche den Uebergaitg 
zum Mantel bezeichnen, indem sie theils aus. bem Körne gehörigen Belegungsörganen, 
tjieils aus Belegungsmasse des Mantels sich bildern ' UeherhaUpt gehören sie zur Classe 
der Belegutügsgahglien- 

durch die Unterhörner sich erstrecken. Unter der Bälkenwulst nehmen sie ihren Anfang, 
und steigen hinter den Sehhügeln in einem Bögen von innen und hinten, nach äüssen und 
vorne herab; nach aussen und hinten haben sie einen gewölbten Rand, und zwischen äiet 
sem und der Höhlenwandung bleibt ein dreyeekiger Raum. Hierauf erstrecken sie sich 
mehr wageröcht: in einem Bögen von hinten und! aussen nach vorne und- innem Betrabh- 


Vicq d’Azyr 


XX, Nr. 3 7 —43'. 


Vicq ; d’Azyr 








äusgehöhlter Rand um die SeitentKeil'e des Gröfshirristamms siclvherumechlägt; das innre* 
Gruridbündel ragt am weitsten. nach : innen heivbr ; , ‘■und- legt sich zunächst an- dfn« Hirtt*»- 
stamm : an. Sie lifegt unter der zunächst von* der Gurleiscliicht ’gebildeten Decke' des Un¬ 
terhorns, und'bildet', da sie bis vorne von- derselben getrennt bleibt* dCn Boden vom Seii» 
tenthcile des Querschlitzes. Sie hängt aber mit dem Ainmonshorne organisch zusammen* 
indem sie. nicht- aUeid ihm. und dem Boden des Unterhorns gemeinschaftlich angehört, 
sondern auch'mit markiger und' grauer 1 Substanz in- die Mulde ‘selbst eihdringt. Ihre 


Marksubstänz. zieht* sich-nhmfich nach ausSeh- als. drittes'Oder. Kernbl ! atSt''d. 
iflö-mshoims {laminamedUllaris) *) bi die Mulde , welches uiiter der gezähnten Leiste¬ 
liegt*, und in seiner Länge eine Reihe markiger’ Zacken hat, welchen die Zähne der ge¬ 
nannten : Leiste als Rinde- entspi’eohen.. Nachdem es- sich, nach , aussen- gegen* den Böden 
der Mulde- erstreckt hat, beugt es- sich nach oben* um-, und breitet sifch. nun als 
üdfer • V ; er ! bin.d;un;gsblatt (iämina cöniünciiüa)**), «ach. innenaus, welches- üben 
zähntfen- Leiste liegt * nach, aussen, wo, diese mehr anschwillt, höher heraüfsteigt. 
hinwärts siclr mehr herabsenkt,, und zu<-innerst durch Umbeugnüg .***). nach- obt 
obre Muldenblatt,, und* namentlich in, den Säum, übergeht. Ausserdem: zieht s 




158 


Vorne rundet sich das Ammonshorn hinter der Vorderwand dos Unterhorns nach, 
an zi», und seine Elemente treten in ein.ganglienartiges Gebilde, den Hakpn(wn«#)*) 
arnmen, wo sie theils mit den Faserungen der Spitze des Unterlappens, thejls mit denen 



Unterhorns und . hinter dessen Vorderwand, frgy. liegenden Theile des Hakens. Sein innrer 
Theil bildet die inrire Seilenwand des Unterhorns, und geht nach oben in den Stamm¬ 
lappen pder in den Boden der Insel,:und zwar gerade in den Bjrennpunot. der Strahlung 
der äussern Capsel, nach yorpe aber in ;den innern Theil der Spitze des Unterlappens über. 

' VV- ’.’t ii ’ 200 . . , ' 

K l . a e n. 

. Eine verwandte $ jedoch -viel dhfachere .Bildung- ist die Klaue Sie ist 

eine rundliche Hervortrlfcng der innern Seitenwand des Hinterhorns in dasselbe, und hat 

*) Oben IX Tafel, 2 Figur p; Vic, d’Azyr tab. XV, Nr. 20 . Innen W Tffcl , f. Aqjsen Vicq 
d’Azyr tab. XXV, Fig. 3, f. Unten Vic, d’Azyr tab. XX, Nr. 45.'"Senkrechter Läl.gencl'urch- 


Viccfd’Azyr tab. XVI, Nr. 12 , l4, ,S 







Deckwand 


Winkeln zusammen - treffen, i 


Unter der hintern Commlssui* öffnet sieb, die Wasserleitung in die dritte Hüil« 

( ’yentr.iculus tertius ) *). Diese ist eine Schlucht, welche in der Mittellinie zwischen den 
heyden SdihügeJn sich ^-streckt lhrö liihtre rWand wi^d oben; yori der hintern Com* 
missur, unten von deii den Boden der Wasserleitung bildenden Strängen; ihr. Bad eh von 
der Fortsetzung dieser Stränge zwischen und. liinter^deh dnnßrri lländern defiHh'nsclienkel, 
ihre .Seitenwand von der innern Fläche der Sehhügel, ihre vordreIWand oben von «deh 
Säulen, dann von der vordem Commissur, und unten von der grauen Endplatte gebildet. 
Oben Öffnet sie sich als eine Spalte, übÄjwelche die obre : G efäfspl&le als Decke sich aus- 
hreitet, und worüber das Gewölbe sich jagc-rt. I|in^en ^ist^siOjbreiler , da liier die Sehhiigel 
mehr von einander abstehn; die Balkenwulst-liegt hier über ihrer ohern Oeffnung, welche 
ungefähr 4 Linien breit ist. Von da an wird sie .nach' Vorne durch dio' nach binnen 
anschwellenden Sehhiigel schmäler. ' Vome breitet sie Sicff wieder'bis auf'.ühgeföHr 3 Linien 
Hinter den Säulen aus. Unten ist sie'eine ; Binne mit schräge - heraufsteigeiiden Seiten^ 
wänden; üntei; der : Mitte ihrer Höhe wird sie am brfeitsteft, und von da aus nach'oben 
läuft sie wieder schmal zu. In ihrer Mitte wird sie durch -die weiche Commissur in einen 
Untern und einen obern Theil geschieden. Vbrne senkt Sie sich nacli unten'herab in den 
Trichter. Ihre' vordre Wand hat die Gestalt' eines A, dessen iSchrägd Seitehstriche'^ie' 
Säulen sind, und dessen Querstrich die vordre Gomniissur ist, unter welcher die Endplatte 
herabsteigt. Die Gefäfsplatte über der obem Oeffnung reicht Vorne nicht.bis zu den die 
Vorderhand bildenden Säulen, sondern geht zu beyden Seiten nach aussen in die S eitern- 
^eflechte über, so dafs also hinter den Säulen und vor der weichen Commissurfdie dritte 


*) Oben Vicq ffAzyr tab. VIII, tlg. i, Kr. 
rechter Querdurchsclinitt Santorini tab. I 
oben Vicq d’Azyr täb. XIII, Nr. 34, 35; 


VW Hinten, obrer Tbeil IV; Tafel;‘4), ?>. Sei 
zwischen D, D, Wagerechte Durchschnitte: ’ 
von unten Vicq d’Azyr tab. XX, Ä 5i, 55; 




Das Vorderhorn {cornu anterius)***) ist die nach vorne, aussen und unten gehende 
Fortsetzung .,4 er - - ß^fcpnk/inipier. Der vorderste Theil des Balkens bildet mit seiner centralen 
Fluche die Decke» die Y.orderwjand u^d den innern Theil des Bodens, und da er in der 
Mittellinie mehr zusammengezogen ist, s,o sind diese Wände sämmtlich, schräge gestellt. 
Der innre.Theil des Bodens \yird von dem Ende des Knies gebildet, steigt von , aüssett 
nach,innen schräge herauf, und setzt sich hier in die vonjtler Scheidewand gebildete innre 
Wand fort. Die vordre Wand ist die Umbengung des Balkenkörpers in das Knie, erstreckt 
si,ch ungefäly :;-7 Linien fang schräge, vpn Russen und vorne,- nach innen und hinten, ist’ 
l'Zoll 3 bis. 7 Linien von der vordem Fläche ,des Gehirns .entfernt* .-und liegt oberhalb' 

*) Monrö lab. II, «sitäb. III, ’Fig, i -4 3, /. ' ' - : 









einen nach hinten sich erstreckenden; 
, hängt vorne mit dem herabsteigendeh 
11 3 Linien lang im 'Hinterlappen, und 
ris 6 Linien breit, i bis 4 Linien hoch, 
den hintern Fasermngen der Zwinge 
[ittellinie 6 Linien bis- i Zoll 3 Linien; 
xehirns; seine Decke liegt vorne l Zoll 










gerichtet ; vorne geht sie m die Vorderspalte, hinten .und unten in die .Unterspalte Uber, 
so dafs sie die Verbindung dieser beyden Spalten darstellt. 

Die Hinter spalte {fissura posterior )***#) liegt allein an der-innern Fläche des Ue- 
Inrns. Sie-entspringt an der obern Fläche ziemlich nahe am Ende der Unterspalte, ver- 
































nander parallel in die Länge sich erstrecken 
dieses Bündels bestehn. Der vorderste Th eil 
aber zugleich auch zum Hakenbündel, welches 
:n Theil des Vorderlappens geht. Die Kante 
in gehörige Randwulst,, welche den Rand der 
r äusseyn Fläche desselben unter der Unter- 


























































1 eit er (sinus falciformia mperior ) *) dar. Dieser nimmt Venen von den Vorderlappen, 
von der obern Fläche der Oberlappen und Hinterlappen, lind von der festen Hirnhaut auf, 
hängt durchEjnissurien mit d<m Hautveiien de? Kopfs zusammen, und ergiefst seih Blut 
in die Qüerblutleiter. / 

Im hintern Theile der SicheT weichen ihre Blätter, ehe sie in den freyen scharfen 
Rand verwachsen, noch einmal auseinander, und bilden so den kürzern und engern uu- 
tem Si cli elb 1 utleiter (sinus falciformia. inferior)**), Welcher Venen vom Balken und 
von' den Zwingen empfängt und mit den inhem Hirnvenen vereint in den Zeltblutleiter 
übergeht. , 

Auf dem Sattel bildet die feste Hirnhaut einen Umschlag , welcher die obre Fläche 


um daselbst die eigne Keilbeinspalte zu schließen, bildet sie einen hinter dem hintern 
Rande des kleine}! Keilbeinflugeis sich erstreckenden Vorsprung, weicher die Scheidung 
des Vörderlappens vom Unteriappen vervollständigt Vom intern Theile dieses hintern 
Randes [ also vom innern Ende der eignen Keilbeinspalte aus, bildet sie einen schräge 
nach innen gelehnten, der Seitenfläche des Sattels gegenüber nach hinten zur obern Ecke 


4es Felsenbeins gehenden 
föftsatz geheftet ist, nach 
gellt. Zwischen, diesem 
den festen Hirnhaut ’bleil 
und den dritten, vierten, 
.nosus)****) enthält ln c 


^apathischen Nerven. Er bekömmt st 


Vorsprung, dessen obrer Rand vorne an den vorder^ Keilbein- 
hinten zu aber unmittelbar in den innem Rand des Zeltes über¬ 
malte und der die Seitenfläche des Keilbeinkörpers überziehen- 
t ein Raum, welcher von zelligem Gewebe durchzogen wird, 
fünften Hirnnerven, und den Z e 11 e n b 1 u 11 ei t e r (sinus cauer - 
esem liegt die Carotis, der sechste Hirnnerve und das Kopfende 


24* 
















Mehr oder weniger erkannten die Weisen Griechenlands die Einheit alles Seyns an: 
die Seele (v ,v X?l) ist ihnen Eins mit Athmcn, mit Leben und mit der Lebenskraft, dU, 
von der allgemeinen WeltscWfe ausgehend, dem körperlichen Daseyii innig" verbunden ist. 
Hatte die Seele-bby den kämpfesmäcHtigen Heroeh in der Bnist (<peV v ) sich stiften lassen 
(Catus Geschichte"der Psychologie S. ia4.), so trat bey den 'Phflosophen das Gefühl 1 der¬ 
selben nach und nach im Haupte hervor. Nach Pythagc/M?« Lehre bildet ein Tropfen 
des Gehirns als männlicher Samen den thierischen Leib; ans seinem warmen Dunste, der 
aus dem Elementarfeuer, der Weltseele, stammt, entwickelt sich die Lebenskraft mit dem 












zeigte sich besonders jener Geist des Sammelns: man wollte keinen Gedanken umkommen 
lassen, und hackte griechische und morgenländische, philosophische und abergläubische 

• Vorstellungen zusammen. i ( k, . ' 

Die Griechen, Herophilus und Erasis.trätus (3oo v.; C),. in Alexandrien lernend 
und. lehrend, erscheinen.uns als verdienstvolle Zergliedrer des Gehirns, wiewohl wir sie 

philus lehrte das Adei'geflecht kennen, welches er mit den Fruchthüllen verglich (itUyju* 
yoQoeideg ) (Galenus de anat. admin. lib. IX. c. 3. p. iö4); beschrieb das Zusammentreffen 

der Blutleiter am Hinterhaupte, und nannte.es die Kelter (Xyvos) (ebend. c. n p. io4_ 

De usu part. lib. IX. c. 6. p. 173) hielt die hintre Hirnhöhle für die wichtigste (ebend- lib. 
VIII. c. 11. p,. 169) -und bezeichnete ihr untres'Ende als: die Schreibfeder (de anat . admin . 
lib. IX c. 5. p. io5). Gab Herophilus auf diese. Weise Beschreibungen und Namen, 
die. sich bis auf unsre Zeiten fortgepflanzt haben, so stellte dagegen der Theoretiker Era¬ 
sistratus mehr physiologische Ansichten auf. Er'lehrte, das kleine Hirn (ineyxQavig) 
zeichne sich durch Mannichfaitigkeit des Baues vor dem grofsen. aus, und das Gehirn 
des Menschen habe einen maniiichfällig'ern Bau, als das thieriäche, weil er mehr Geistes¬ 
kräfte besitzt (de usu part. lib. VHI c.i3.,p. 170); es bekomme durch die Arterien; aus 
dem Herzen Pneuma (de utilit. resprr. !t» 5. p. oo5) oder Lebensgeist, (nnv/icc ikm) und 
bilde den thierischen Geist: (de . Hipp, et Plat. deor. lib. II. c. 8. p. 24o) • 









Seele ist, und Empfindung, so wie 
ubstanz des Gehirns selbst (De Hipp, 
e Geist durchdringt dasselbe (De usu 
vorzüglich in seinen Höhlen, denn 








däfs bey dem Carus der vordre Theil, l>ey der Katalepsis der hiutre; bey Apoplexie und 
Epilepsie Beyde leiden, und dafs bey Verwundung der dritte^ Hirnhöhle.Betäubung ohne 
krampfhafte Bewegungen und ohne, schweres Athmen eintrete (de locis affectis üb. IV. c. 
2. p. 22.). So sprach sich liier die Ahnung eines Grundgedanken für die Theorie des 










































scheint er für eine Fortsetzung des Sehnerven zU halten (p. ^47), wenn ich anders ihn recht 
verstehe.' Er spricht von .einänr doppelten Hirnanhange (anat.'p. 160.).- Bewegung soll nur 
in den Blutleitern, nicht im Gehitne seyn (p.. 1.58.)*•>doch soll dessen Substanz vermöge 
der thierischen Geister ; sicht heben : und senken} (ench eir. pi. 35q.). . Aus den Hirwhph.len 
fliefst Serum, in.die-Nase ; (p.: 34?.), aber aus dieser dringt keine Luft in, jene'^ ; weil keiue 
Oeffnüngen zwischen Beyden vorhanden Der;-in dgn : Hirnhöhlen gebildete 

thierischö Geäst soll durch :die rschltvaminigo Substanz der Sghhügcl, der Vierhügel, und 
des Wurms-dringen,! um zu. den;Nerven zu gelangen (p. 257.).;' ’ 

Baue hin (fc6o5. in Padua, Montpellier und Paris gebildet, in Basel lehrend) beschrieb 
das Bekannte ziemlich gut, indem er alte und neuere Schriftsteller Reifing benutzte und 
aniühtte,i-und 1 die Verschiedertheit der, Mcynungen meist ausjzugleichen, suchte.; ; 

Der Däne Caspar Bartholin (1611 in Deutschland, Frankreich und Italien gebildet, 
in Kopenhagen lehrend, und die. letzten Jahre.seines Lebens der Theologie widmend) nahm 
Va,rplis Jdee auf, und ging .noch einen Schritt weiter*. Das',Gehirn, lehrte er, ist bloß 
eine Fortsetzung -und Entwicklung des Rücl&nmarks, yrie dies besonders bey Fischen deut¬ 
lich rieh zeigt, - Das Rückenmark setzt sieh in das grofse und kleine Hirn fort als eine 
markige Ausbreitung, welche der Bewegung dient, ährend die der Empfindung gewidmete 
graue Substanz sich darüber lagert (p, 323.). — Wie das nächste Zeitalter oft einen geist¬ 
reichen-Gedanken nicht faßt, sondern seine Würdigung erst späten Jahrhunderten über- 
jäfst, so wurde auch diese Auricht zunächst nicht allgemein als leitendes Princip der Hirn^ 
lehre anerkannt, vielmehr von den Meisten als eine literarische Curiositat betrachtet , 

Caspar Hofmann (1626. in Padua gebildet, in Altdorf lehrend) erwarb sich einiges 
Vei’dienst, indem er Ga lens Lehre vom Ein- und Ausathmen des Gehirns (C. Hofmanni 
commentarii. in Galeni de usu paiiium c. h. libb. XVII. Francof. 1625. fol..— lib, VIII 
p. 175 — .188), so wie von dem, Aufenthalte des thierischen Geistes in den Hirnhöhl^n 
widerlegte (Ibid. p. 192. — Eiusdem.de thorace eiusque partibus commentarius. Franc qf. 
i6a7i.rfol. rr lib. ” ' ’ v ‘ ’ ’ 1 * > . . .i> 1 - T ~ - - 







Stiele der Zirbel seyen Nerven,!'welche Auswurfstoffe vom obern Theile der Grofshirre- 
scbenkel aufnehmen, und diese reinigen, damit die Wahrnehmung daselbst vor sich-gehn 
können(p. »4») 5 das Adergetlecht enthalte viel JBrüsenv wahrscheinlich auch Nerven, rund 
bringe Wärme und Bewegung in die innern Theile des : Gehirns (p. 1A8); der Himurihang 
aber' bereite :eirie Jlüssigkeit, welche : in! die mit. ihm zusammenhängenden ! Nerven; des 
fünften Paars gehe! (p.Ji58.). < 

Wepfer (y658v in der Schweiz und Italien gebildet, in Basel lehrend,) ausgezeichnet 
durch ärztlichen Beobachtungsgeist, machte sich hochverdient durch die 1 ersten Beobach¬ 
tungen über" krankhaften Hirnbau,, da--ibisheb:ijio£s hypothetisch- von Hirnkrätflaheitonj g&- 
Zweyler Band. , 27 



















(i$ 77- Nr. i36. 
aus sehr feinen J 
Das goldne 










ienoit beg ihm 
einem Irrthump 












talienern trat jetzt eine phantastische Ansicht hervor, welche mehr Aufsehen 
ie verdiente. Bagliv (de fibra motrice etc. Perusiae 1700. 4 .), so sehr, er 
Achtung drang und gegen hypothetische Systeme eiferte, liefs sich selbst zu 












kenntnifs dgr Gliederung; aber inan verstand ihn nicht, und blieb bey der Zergliederung 

Sein würdiger .Nachfolger Girardi (1775) untersuchte mit Genauigkeit und Gründ¬ 
lichkeit den inner* Bau der Oliven (p.: 3&), der Brücke (p. 23.), der Zirbel (p. 39 sqq.), 
und des .Trichters (pi 35 sqO, so wie das Genügende des dritten (p. 14.), zweyten (p. 34.) 
und ersten, Nerveüpaars,(p. 31.). 

Yiön Franzosen wurden in diesem Zeiträume mehrere einzelne Beyträge geliefert. 
Duvernoi betrachtete die grofsen'Hirnhöhlen, und machte wieder mehr aufmerksam 
auf das Unterhorn, und Ammonshorn (Acadv Pfctropol, 1729. p. ;; i30-)* — .'.Duverney 
(starb i73o) in seinen nachgelafsnen Schriften (Oeuvres anatomiques. a Paris 1760. II Vol. 
41)'lehrte, dafs die feste Hirnhaut aus zwey Blättern bestehe,, sich nicht bewege, 22 Blutr 
leiter bilde; dafe die Bewegungen des Gehirns von Herzschlag und Athmen abhängen, und 
dafs seine Fasern durch mancherley Windungen und Hügel in das Rückenmark überge¬ 
hen' (Portal hist-.*Y. p. 474 sqq.). — Lieutaud (1742) fügte nichts hinzu,' ausser etwa 
eine genauere Beschreibung der Klauen. Morand untersuchte das Ammonshorn und 
die Klaue etwas genauer (Acad. de Paris i 7 44.:M6m. p. 312.). — Arlet (in.Assemblee 
publique de la Sbciete Royale de Montpellier. 1747) gab eine schätzbare Vergleichung der 
Gehirne von verschiednen Tliieren und vom Menschen, jedoch, blofs nach GrÖfse und 
Umhüllung (Portal hist. V. p. 417). — Bonhommes Beschreibung des Gehirns hat 
wenig. Eigcnthümliches; einige seiner Abbildungen sind indefs für die damalige Zeit recht 






224 





225 




226 


Mayers (i'77J)) Arbeit zeichnet sich nicht durch Originalität* wohl aber durch Klar¬ 
heit der Darstellung und Fafslichkeit aüs:Er' beschreibt die Hirhtheile nach dem Vorgän¬ 
ge andrer Zergliederer* fügt hin. und wieder eigne Bemerkungen hinzu, und giebt zum 
Theil zweckmäfsige Abbildungen. Dabey sucht er physiologische Fragen über die Bezie¬ 
hung der I-Iirntheile zum lieben überhaupt und; zu den einzelnen Seelenthätigkeiten zu be¬ 
antworten. Dafs von dem verlängerten Marke das Gesammtleben ohhähge, stellt er als 
gevy’ifs auf;-als Vermuthungen hingegen, daß‘ das Gedächtrtifs in der Rinde, Einbildungs? 
kraft und Urteilskraft im Marke ihren Sitz haben (Gehirn :S. 43 fgg,), beyde Substanzen 
aber am Wahrnehmen und am Denken gemeihscbaftlich Theil nehmen; Wahrnehmungs¬ 
vermögen und "Wille sollen in, der Gegend der Grundfläche des Gehirns und der Central¬ 
enden der Nerven würken (ebend. S. 58.), Balken, Wurm u. s. w. zu Verbindung der 
Eindrücke und zu Vereinigung der einzelnen Hirnürätigkeiten dieneii. 

Haase (1781) lieferte eine fafsliche Beschreibung der Hirngebilde, ohne diese Lehre 
durch neue Entdeckungen zu bereichern, so wie auch Günther (1786) eine compendia- 
rische. Darstellung nach der gewöhnlichen Weise gab. 

Malacarne (1780) ging, ; dag;egen. durchaus auf eignem.Wege* und zeichnete sich 
.durch.seine genauen und ,sehr,,ins Einzelne gehenden! Untersuchungen aus. Er beschrieb 
mehrere kleinere J^frngebilde * die man bisher nicht beachtet hatte; machte vielfache Ab¬ 
teilungen und najhm/z. B. siebzehn.;Nervenpaare an; itheilte pathologische Beobachtungen 
mit, und behauptete, dafs die. Zahl der Blätter :des kleinen Hirns der Lebendigkeit der 
{Geisteskräfte entspreche. Bey aller,.Sorgsamkeit im Auflassen der Einzelnheiteh mangelt 
es doch seiner Untersuchung an; organischer Bindung,» und seiner Darstellung an Ver* 
Sländlichkeit, weshalb auph seine Arbeit bis auf Re il ;weniger benutzt Wörden ist 

Gcnnari-(1782) be»«tzte das Gefrieren des Gehirns als Vorbereitung zu seinen 
Untersuchungen, aus welchen er den.$chluf&, ziehn zu dürfen glaubte, dafs das Gehirn 
überall von Feuchtigkeit durchdrungen werde. 

Monro 0783) untersuchte genauer das Ademetz bey Thieren, die Blutmenge des 
SiTO s r den Zusammenhang der grofsen Hirnhöhle, und das Verhältnis der Nerven zum 
Gel^-ne. Unter seinen etwas) rohen Abbildungen zeichnet sich die des senkrechten Län- 
gendurchschnitts bey ungestörterLage des. Geliims im Schädel aus. . 

Dreyzehnter Zeitraum. 1786 bis 1800.. ,Vicq d’Azyr. — Vicq d'Azyr,* 
da? überhaupt ein Vorbote der neusten Bearbeitungsweise der Morphologie war, und 
durch B^utzqng der Analogie, so wie der zootomischen Untersuchungen die Gestaltungs- 
Verhältnisse • unter allgemeinere Gesichtspunkte, stellen lehrte, machte sich auch um die 
Hirnlehre hoch verdient. Er untersuchte die Hirnbildung dev verschiednen Thierclassen 
und 'einzelner Gattungen , schilderte ihre: wesentlichen Eigentümlichkeiten * und » die» unter¬ 
scheidenden Merkmale des menschlichen Gehirns (Qeuyres : IV- -p> 27 sqq. V«. pi..1:7.8 sqq. 
vi. P; 2^9 sqq.); die, Gegend des verlängerter* Marks (Oeuvres, Vf.:;p. 204 sqq.), : den 
Qang der. Venen (ebend. ; .p». 23a sqq) upd den Zusammenhang der . grofsen i Hirnhölilp 
gebend, 23y sqq.). In seinem, grofsen TVerke giebt er Abbildungen, welche meist durch“ 
.Genauigkeit, Beachtung der Dimens'ionen und. malerische Vollkommenheit sich ausZeich- 
nen. Sie enthalten viele lehr^ejphe- Ansichten yon iPwchschnilten, welche teils die Ste- 





eischiedeiisten "Formen-hervor: der-Fine hielt sich-an dhs Sichtbare, und versenkte sich 


'der Phantasie in das' CeutrUm der Welt versetzen liefs, um von hier aus die Gestaltung 
'des GehirMS; wie den Gang der Planeten mit einem Blicke 2u umfassen ; noch Andre'da- 
gegen vereinten die von aussen gegebenen Erscheinungen mit den obersten TKatsachen des 
Bewufstseyns. Gleiche Vielseitigkeit zeigte sich auch in den Mitteln, welche'man zur Be-r 
arbeft*’hg dfer Hirhldhve \Vdlilte : indem man in dieser Hinsicht soHvohl di^ gaiiien Thier- 

29* 









Ergebnissen seiner Untersuchung mit einigen, deutschen Naturforschern zusammentraf. Er 
verfolgte die Hauptfaserung im Gehirne, hielt die vordre Commissur für ein Verbindungs¬ 
glied! der bey den Riechnerven, und die hintre für das Verbindungsglied der Sehhügel 
(p. g), Er schilderte die Hirnbildung in den verschiednen Thierclassen (p. »— a3), und 
stellte eine Reihe von Versuchen an, bey welchen er theils einzelue Hirnorgane verletzte, 
theils. gaivanisirte. 

Ramsays (i8i3) Werk enthält den Umrifs- einer Topographie des Gehirns nach de* 
Folge wagerechter Schnitte von oben her, und zeichnet sich dadurch aus, dafs es theils 
den alten Gedanken wieder ausführt, durch über einander liegende,, einander nur zum 
Theil deckende Abbildungen die Höhlen und Vertiefungen darzustellen, theils die Hirn¬ 
gebilde in ihrem räumlichen, Verhältnisse- zu den äussern Theilen durch den gleichsam 
durchsichtigen Schädel zeigt, was jedoch auf eine sehr unvollkommne Weise ausgeführt 
ist. Seine Beschreibung bleibt blofs bey dem Gemeinen stehn, und seine theoretischen 
Ansichten sind roh und verworren. 

Gor-don C*8i5) bewährt sich auch in der Beschreibung des Gehiras als einen selbst- 
thätigen Forscher. Er fafst die äufsre Gestaltung der Gebilde genau und oft auf eigen- 
thümliche Weise auf, und giebt zahlreiche Messungen. Aber er hält sich noch vorzüglich 
an das oberflächliche Erscheinen, der Gebilde , ohne dem innem Zusammenhänge derselben 
nachzuspüreu, wie denn auch seine Darstellung,, bald hierhin, bald dorthin sich, wendend, 
der organischen Bindung, ermangelt. 

Uebrigens waren es vorzüglich, die Engländer, welche jetzt Beyträge- zur pathologischen 
Anatomie des Gehirns lieferten. Haslam Cißoo) untersuchte es bey Wahnsinnigen, Mär¬ 
schal (i8i5>,bey Wahnsinnigen, und Wasserscheuen, vorzüglich aber gab Abercrombie 
(1818) zahlreiche anatomische Beobachtungen über die Krankheiten des Gehirns.— In 
Deutschlmd war von Marcus (1807), zuerst der .Satz, in- seiner Allgemeinheit; aufgfstellt 







bleibt unentschieden' (Untersuchungen S; 7ö);;’Letztves ist indefs wahrscheinlicher (Systeme 
I p. 2850- Jede Rändwulst besteht aus-boyderley* Faserungen, und indem man diese von 
einander trennt, kann man das-ganze Geliüto entfalten (Untersuchungen S. 59. 83; Systßm4 
I p. 286. 299.). Ausserdem giebt es Quorgeflechte" überall v wo ‘ ein bedeutender! Vers tär- 
kungsapparat sich findet: unter den Oliven, in ; der Mitte der TJim^chenkel, an der äussern 
Seite des Sehstreifen, zwischen dem Sehliügel und dem Streifenhügel, und an< der äussern 
Seite’des Letztem (Systeme I. p. 3i4.)- Jeder Nerve scheint seine Commissur zu haben 
(Untersuchungen S. 3a2.): z. B. der Hörnerve in den Querfasern unter der Brücke (ebtndas. 
S. 79 ). — Das verlängerte Mark ist der Quell von allen Sinnesnerven, und vonL grofsen 
und kleinen Hirne (ebendi S. 3o.). Dip Pyramiden kreuzen sich unten, werden unter den 
Oliven durch Querfasern mit den übrigen Strängen des Rückenmarks (welcfie' kurz abge¬ 
fertigt werden) verbunden (Systeme I p. 276), und zertheilen sich in der Brücke, welche 
ihr Ganglion ist, Die Markstreifeh der Rautengrube gehn theils zum Hörnerven, theils 
Wik kleinen Hirne (Untersuchungen S. 35.). Der Kleinhirnschenkel tritt 'in das Ganglion 
des kleiften Hirns oder den Ciliarkörper (Systeme I p. 261), und wird daselbst durch neue 









und gab dürfch 


iue (Gestalt. i-Endefs j 
n den Gang der For 
ngedeutet, als klar t 


Hirnletire 


Manches 


• 'einfachen Thätigkert sich verknüpfen ($. l ;iö4gf). 
Organe e'ntgegengesetit'es System: glei&hsrtm; die 


rorbringüng 






























ster fordert- — Reil machte zuerst die künstliche Härtung des Gehirns als vorbereiten¬ 
des Mittel allgemein geltend, und gründete darauf eine weitere Verfolgung der Fasern, als 
bisher möglich gewesen war. Dafs er dabey verächtlich auf die bisherigen Zergliederer 
blickte, welche andre Verfahrungsarten angewendet hatten, war der genialische Ueber- 
muth, der immer sich selbst schlägt: denn hätte er jene Methoden mit zu Hülfe genom¬ 
men, so würde er seines Zieles um so gewisser gewesen seyn. — Manches früher Be¬ 
kannte beschrieb er richtiger und vollständiger; dabin gehören die einzelnen Abtheilungen 
des kleinen Hirns (Archiv VIR.), die Segel (VIII. S. 46 fgg-), die Wurzeln des Gewöl¬ 
bes (XI. S. 106.); das Hirnschenkelsystem, welches, von unten kommend, sich nach oben 
entfaltet, und das Balkeiisystem, welches, von oben kommend, dazwischen sich eiusenkt 
(IX. S. 182.). . Vieles entdeckte erj wie die Schleife und Bildung der Vierhügel (ebend. 
S* 5o5. 5i5,); den Stabkranz (ebend. S» 155.); den Linsenkern (S.199-) ; die Insel (S. 
x 9 6 )i Zwinge (j> die Tapete (S. i8o.){ die Ausbreitung der vordem Coramis- 

sur (Xt S; 89.)- das Hakenbündel (IX. S, 89/). Manches erkannte er nur zum Theil und 
machte es noch nicht ganz klar, %JB. die 'intermediäre (ebend.. S. 98.)- und die ungenann¬ 
te Marksubstanz (IX. >60.).; die Ausbreitung am Schnabel des Balkens (XI. S. 348.) 
n. s. w. Den Sclilüssel des Gehirns, das verlängerte Mark veruachläfsigte er verhältnifs- 
mäfsig zu sehr. — Was seine theoretischen Ansichten betrilft, sa verglich er das Gehirn 
mit einer galvanischen Säule: die an einander gelegten weifsen und grauen Schichten sind 





















. hinlres Ende, ebenfalls vom kleinen Hirne bedrängt, sich dem vordem zu 
lt, woraus die Unterspalte des grofsen Hirns entspringt (5. 80—84.). Das 
n ist eine Faltung von grauer Masse, mit Markhaut überkleidet, und vom. 
e der grofsen Hirnwulst nach inneu geschoben (S. 87 fgg.). Die Scheidewand 
land. 31 








und des Ammonshorns noch nicht mit Sicherheit auf die Entwickelungsstufe dieser Ge¬ 
bilde sich schlit fsen läfst. — Er giebt endlich eine Uebersieht .dw einzelnen Hirnorgane, 
und fügt Ansichten, von den. LebeiisLhäligkeiten mancher derselben bey. In der Beschrei- 















verwandelt- F our er.oy begegnete voreiligen Schlüssen , welche daraus gezogen werden 
konnten, indem er zeigte, dafs die Hirnsubstanz nicht seifenartig, sondern Eyweifsstöffig 
sey. Dagegen lehrte er die fettige Materie kennen, welche sich daraus in Blättchen kry- 
stallisirt, vom Wallrathe, so wie von der kristallinischen Substanz der Gallensteine sich 
unterscheidet, und nach seiner Verrauthung aus dem halb geronnenen, stark oxydirten 
Eyweifsstolfe sich bildet. Vauquelin entdeckte, dafs diese fettige Substanz zwey For¬ 
men in sich begreife, eine weifse und eine rothe. John endlich beobachtete, dafs erst 


die Fähigkeit zu krystallisiren erhalte. 

ö) Die weifse fettige Substanz krystallisirt in dünnen weifsen Blättchen aus dem Wein- 














phosphorsauren Kalk und Talk, und etwas salzsaures Natrum. 

John will auch (ob vielleicht wegen des anhängenden Blutes?) Spuren von Eisen¬ 
oxyd gefunden haben, so wie auch Spielmann und Gmelin dies behaupteten. 



Die Marksubstanz wurde zuerst von Piccolomini.(lib. V. lect. IH. p. 252.) „medul- 
la“ genannt, und als weifs, fest, von grauer Substanz eingeschlossen, und vom Balken bis 
in das Rückenmark sich erstreckend, beschrieben. B au chin<lib. IR. c. 12. p. 58o.) nann¬ 
te sie „corpus candidum“; Stenson (mangetus vol. II. p.'87.) „substantia candida s. cal- 
losa“. Gail (syst^me I vol. p. 4g. 7'5.) tadelt den Namen Mark, indem er die Substanz 
für Nervenfaden erklärt; Wutz er (p. 53-) nennt es „substantia primaria“, und Gordon 
(p. 120.) zieht den Namen „substantia alba“ vor, indem er zwey Nuancen in ihr aner¬ 
kennt: 1) orangeweifs, oder vielmehr eine Mischung von orangeweifs und weingelb; und 
2) gelblich weifs, mehr dem Weingelb sich nähernd. — Lcuwenhoek (pliilosophical . 
Iransactions 1674.. Nr. 106. p. 126. — i685. Nr. 168. p. 884.) bemerkte,' daß: die Kügel¬ 
chen, aus denen die Marksnbstanz besteht, einzeln genommen durchsichtig sind, aber in 
ihrer Verbindung eine weifse Farbe erhalten, wie alle.durchsichtige Körper, welche das 
Licht beym Durchgänge ungleich brechen. 

Vesal (lib. VII. c. 4. p. 543.) unterschied zuerst die graue Substanz, indem er einen 
Zweyler Band. 32 











Das Daseyn der Fasern in der Marksubstanz erkannten Varoli und. Willis an’ 
indem sie den Lauf derselben Zu erforschen, zu ihrer vorzüglichsten Aufgabe machten. 
M alp igln (Mangetus II. 58.) fand sie bey seinen mikroskopischen Untersuchungen und 
verfolgte sie aus dem Rückenraarke in_das Gehirn. Fracassati (ebendas. S. 69.) sah sie 
mit ihren Enden nach Wegnahme der Rinde, und Stenson (ebendas. S. 88-) erklärte, 
dafs alle wahre Erkenntnifs des Hirnbaues nur auf Untersuchung der Faserung sich gründen 
könne. Drelincourt (p. 3i sqq.) und Vieussens (c. 10. p. 56) lehrten ebenfalls den 
faserigen Bau, und die Amsterdammer Zergliederer (collegium Amstelodamense p. 9.) fanden 
ihn deutlich.in dem gefrornen Hirne, wie späterhin Genuari (p. 2. tab. I. Fig. 1—4); 
eben so fand ihn Petsche (Haller Diss. YI. p. 785) öffenbar bey Embryonen, die eine 
Zeitlang in Weingeist gelegen hatten. Gail stellte hinreichende Gründe dafür auf, und 
Reil stützte auf ihre Anerkennung seine unüberlroffiien Untersuchungen. — Bey allem 
dem sind sie der Gegenstand eines Streites gewesen, der mir vorkommt, wie der Streit 

32* 


















von ihm, dafs es der Längenaxe des Gehirns folgt, aufwärts steigt, den Sehhügel zum 
Mittelpunkte nimmt, von da strahlig nach allen Richtungen sich ausbreitet, und der Bol- 
Icenorganisation in verschiednen Verhältnissen begegnet. ' 


b)< Der Hirnstamm, ist seit langer Zeit unter dem Namen medulla spinalis oder me- 
dulla oblongata bekannt gewesen, indem man ihn gewöhnlich als vom Gehirne ausgehend 
und in das Rückenmark sich fortsetzend, betrachtete. Columbus (p. 368.) verstand ihn 
unter „medulla spinalis“, welche aus dem grofsen und kleinen Hirne entspringt und die 
Wurzeln der-Nerven bis zum dritten Paare enthält Varoli (.p. 126.) bezeichnet« ihn 
..schärfer als „radix, principium, truncns medullae spinalis“. Piccolomini- (lib.- V- lect 
5. p. 25g.) nannte ihn „medulla oblongata", die wie ein baculus oder eaudex gestaltet ist 
und die Nemmursprünge enthält, im Gegensätze zur medulla globosa.. Bartholin (lib. 
























-ffs 



260 


Aus meiner Darstellung ergiebt sich die Art, wie Markfesevn und Rinde in denRand- 
wiilstcn aneinander grünsten. Nämlich an der gewölbten Höhe jeder Randwulst finden sich 
die Ränder der Blätter, bestehend aus den Spitzen oder Enden der verschiednen Fasern; 
an den Seitenflächen hingegen Rogen die Flächen der .sprenkelartigen.Blätter. Wenn also 
dort die Spitzen mit einiger Ünehenheit erscheinen, so stellen sich hier glatte Flächen dar, 
und so vereinigen sich die entgegengesetzten. Meymingen von Vieq d’Azyr (academie 
de Paris 1781. p. 5iO.), der .die .Fasern wie, .die dubulöse Substanz der Nieren in die Rinde 
sich einsenken sah, und. von Reil (Archiv VIR. S. 3g3.), nach welchem die Rinde auf 
dem Marke glatt aufliegt. . . 

Haben wir so die Organisation der Randwiilste erkannt, so sind wir der Ableitung 
derselben aus einem bcsoudern Nalurzwecke oder aus dem Einwiirken fremder Gebilde 
überhoben, womit die meisten Zergliederer sichtbeschäftigen.. Vorherrschend war bey die¬ 
sen die Meynung, dafs die Durchschneidung, der Oberfläche durch Randwülste: und Fur¬ 
chen auf die Gefafse und die Gefäfshaut sich beziehe,, Schon-Praxagoras .und Philo- 
















Pleuna gebildet werde. — Gordon (p. 166) behauptet endlich, die Höhlen hätten'keine 
andre Auskleidung, als eine dünne Schicht Hirnsubstanz. 


Den Zusammenhang der Höhlen mit der peripherischen Oberfläche haben besonders, 
M ala carne, Autenrieth (Physiologie III. §. 843.), Bichat, Chaussier (\S.,ji68.), 
Döllinger,. Goxdon, Meckel (Anatomie III. S. 522.) anerkannt.. 


Der Zusammenhang der verschiedenen Höhlen unter einander wurde von Galen 
angedeütet, in pseudogaleni'sohen Schriften (de compagine.membrorum p.-58) zum Behuf e 
















266 


und fünfte. der dreygetheflte, tmd - däs> sechste ’der' dbt-e AugenmusTcelnerve ist, oder wenn 
Bidloo den lierumschweifenden Nerven in vier Paare theilte, u. s. w. so fand dies lceincn 
Beyfall. Auf den Grund vön Willis fortbauend^ tuderschied Ändersch (Ludwig script. 
neürol. II. p. u3./ sqq.) zuerst den Zungenschlundkopfixerven vom hernmschWeifenden, 
indem er jenen das achte *, diesen das,neunte Paar nannte; dnd Sömnjering (de basi 
p. 9.), indem er dem AnUitzrieTven vom Hörnerven ■ trennte, und den beynerven in die 
Gablung mit. aujfnahm, brachte die Nervenpaafe auf zwölf* 'Ufad gab die jetzt allgemein 


angenommne/Bestiinmung,derselben. Mala ca'rnfe (neüvoencefalotomia p. i4a. sqq.) zählte 






erkannt von Riol an (enchnjid* üb- o>. a.„ p.’ &!&.%■.der in den radicibu's medullae Spina¬ 
ts, von Marc he t tU Cp. ,iai..)i, t .4er in dep; medulla spincflia, und von ( W ins low (IV. p. 
172.), der in der m'eduUa ablongalaalje Nervenursprünge annahm. Einseitig imd unrichtig 
war es dagegen, w.enn Piccolomini (liln. V. lect. 5.p. 262.) die Gegend der vierten 
Höhle., Columbus (üb. VIH. p. 194.) die Gegend der dritten Höhle an der Grundfläche 
des Gehirns, Du; Laune ns, (üb. IV. c- 16. p. ifti«) die Gegend der, dritten »und vierlep 
Höhle im ;hintern, Theile des Gehirns, Sönönierihg..(Sßeleriörgap S.« 17—3o^.die Hirn« 
höhlen, pajboi§ (lib. IIJ, p.- 20- fol.- 90.) das kleine Hirn, Berengar (fol. 434.) das-grofse 
Hirn, und noch Andre nach S öm m e r i n g;s Angabe (de häsi J p. 6.) die Zirbel, oder die 
Brücke, oder-den Balken, oder das centrum ovale, oder die Scheidewand, öder den 
Streifenhügel, oder -den. Sehhügel, für, den wahren Ursprungsort der -Nerven hielten. . 

Auf den Gegensatz zwischen den Nerven des vordem untern und hintern obem grauen 
Stranges deutete ; C,arus (Gehirn S. i44-)hin ^ indem er die, Augennerven in untre (das 
dritte und sechste Paar), und obre (d^s.'zweyte und vierte -Paar) eintheilte. Meckel 
(Anatomie III. ß. 787 fgg.) fafste das Verhältnifs in grösserer Allgemeinheit auf: er be- 












• Die Geiäfslöcher in den Furchen wurden von Wenzels (cerehrum p. 3oi.) genauer 
untersucht; die übrigen Siebplatten stellte Reil (Archiv,IX. S. 498) zusammen. 

anngen erfordert, za welchen ich noch »icht habe kommen können. M al pighi. (mangetus 
II- P- 5 9 ) schätzte das zum Kopfe gehende Blut auf wenigstens der ganzen Blutmasse. 
Haller (clementa IV. p, r4o.) fand dasselbe Verhältnifs, indem er den Durchmesser der 














keine Saugadern finden, 
[onro (p. 17.) will sie 
















m 


r Bauchschädelwirhel das Bauchantlitz hey- 



















- 280 -—— 

S. 449.) „Marliknopf, Markzwiebel, obrer Markknopf, Schädeltheil, Kopftheil, Kopfende, An¬ 
fang des Rückenmarks, pars ceplifllica, extremum cephalioqm medullae spinalis.“ . 

Eustach faßte zuerst die äussere Form dieses Gebildes im Allgemeinen auf; Willis 
bemerkte zuerst die Pyramiden, Vieussens die Oliven,. Petit aber untersuchte. zuerst 
die innre Stvuctur, und entdeckte die Kreuzung der Pyramiden* . 

Die gewöhnliche Ansicht war, dafs das verlängerte Mark,eine Fortsetzung des Gehirns 
sey, und als> solche in das Rückenmark übergehe. ,S'd erklärte Rufns. (Üb. H.. c. 2.p. 85») 
das Rückenmark für einen Ausflufs der Hirnsuhätanz. iNach Theophilus (Huber de 
med. spin.) sollte das verlängerte Mark blöfs vom kleinen Hirne stammen, nach Berengar 
(fol. 434. 498.) blofs vom grofsen Hirne, da es mit diesem gleiche Farbe .habe, wiewohl 
es auch mit dem kleinen Hirne Zusammenhänge; auch Yesal (üb. IV. c. 2. p; 364) leitete 
es blofs von der Basis des grofsen Hirns ab. Dagegen wurde es richtiger vom grofsen 
sowohl, als vom kleinen Hirne abgeleitet von Galen (de usu part. üb. VIII. e. 10.), Massa 
(c; 38. p. 87.), Columbus (p. 367.), Varoli (p. 129) «• s_. w. 

Diese ganze Ansicht wurde zuerst bestritten von Aristoteles (de part. animal, üb. 
II. c. 7. p. 6o4), indem nach ihm das Rückenmark als ein lieisses Organ nicht aus dein 
kalten Gehirne entspringen kann, beyde Theile aber, deshalb unter einander zusammen-* 
Rängen, damit das Uebergewicht des Einen durch sein Entgegengesetztes gemäfsjgt werde. 
Willis (cerebrom. p. i5i.) leugnete den Ursprung des Rückenmarks aus dem Gehirne 
aus dem triftigem Grunde, weil ein organischer Theil nicht die Ursache des andern seyn 
könne. So lehrte auch Die merb rock (Üb. EU. c. 7. p. : 357.), dafs nicht Eins aüs dem 
Andern entstehe, sondern beyde Theile zugleich sich bilden, so dafs der eine vom andern 











282 

















und- dreyfä, 


S. io3. 






ren der Nerven, auch wohl für Centralenden der Nerren gehalten haben mochte,, für 
Epithelium. 

Die wagerechten Fasern im vordem Einschnitte bemerkte zuerst Santo rin i (tabuläe 
p. 25.) als Verbindungen beyder Pyramiden, darin Mohro Cp. 28.).' Yicq d’Azyr sah 
sie ebenfalls für kleine Commissuren, der Pyramiden an. Eine solche kleine Linien hohe 
Commissur am obern Ende der Pyramiden nimmt auch noch Meckel (AnatomieHI. S.45i.) 
an. Reil (Archiv IX. S. 493.) beschrieb aber zwey ,,senkrechte Schichten“, welche an der 
Mittellinie an der Innern Seile jeder Hälfte des verlängerten Marks von der Kreuzung der 
Pyramiden an zum 'großen Hirne bis zu den Markkügelchen gehn. Gordon (p. i85.) 
beschreibt die wagerechten Fasern als eine i£ Linien dicke Markschicht, welche als Schei- 



nannt worden. Sein obres Ende unter der Brücke soll de le Boe nach Hallers (ele- 
rnenta IV. p. 68.), irriger Meynung ,,alveus‘' genannt haben; bey Vicq. d’Azyr heilst es 
„foramen coecum posticum.“ 


Einhundert uhd sechs und dreyfsigste Anmerkung 'zu §. 'ityj. . 

Aristoteles (hist' animal, lib; I. c. 16.' p- 47.7.) erwähnt zuerst das kleine.Hirn. Er 
nennt es das Bevhirn, na^syxstpaXig, und sägt, dafs es am Ende des grofsen Hirns liegt. 
Zugleich aber bemerkt er an derselben Stelle, wie auch früher (c- 7. p. 474.), das grofse 













rig, bandförmig .und wirrig ist, und daß Riffe und Rinnen der obern Und untern Hälfte 
gegenseitig in einander passen; dafs endlich' (S. 4öi), wo immer eine Ablösung von Blät¬ 
tern Statt findet, das Stammartige ein dreieckiges „Rifi*, giebt, welches in eine entspre¬ 
chende Rinue des darauf sitzenden Zweigartigen paßt. 

ganzen Umfange. Er bemerkt nämlich (S. 3g\.) dafs jedes Blatt aus mehrern Plättchen 
besteht.; dafs Ton dem Markaste ein Centralplättchen in das Blatt geht, und (S. 3gi.) dafs 
die äußersten Plättchen von einem Blatte zum andern durch die zwischen beyden befind¬ 
liche Furche gehn. Eiuigermaafsen deutet auch Gordon (8. i45.) daraufhin, wiewohl 
dunkel und unbestimmt. Er nimmt nämlich 1) „sträta primaria“ an, welche von der Cen¬ 
tralmasse entspringen, in secundaria und ternaria sich verzweigen, und die tiefsten Fur- 

gen, und Furchen von mittlerer Tiefe haben;' 3) „strata ternaria“ 1 , welche von den ersten, 
<töer den zweyten, aiich zuweilen vom Marklager selbst entspringen und die äussere Fläche 

Dafs die Rindet Wo sie zunächst ah'die'Markblätter sich auflegt, die von SÖirime-i' 
ring und Gennari zuerst bemerkte, gelbliche Farbe hat, Wurde von Reil (Archiv VI13. 
S. 3g3.), und Mcclcel (Anatomie in. S. 472.) bestätigt. Nach Ghaussier (p. 80.) ist sie 
röther, und scheint gefäßreicher zu seyn, als am großen Hirne. Gordon (p. i4o.) giebt 








lemisphären verbindenden ; 
als die Ursäule, und die 







294 


undert und fünf und ui 

« (tab. Vm. Kt. k. p. 66.) n 

















appellö, aus welcher der Hörnerve'entspringt; (p.. 129.) es ist ein Querfortsatz, der aus den 
Seiten des kleinen Hirns entspringt, und wodurch dieses das Rückenmark umfafst, wie 
die Zusammenschnürer des Speiseröhrenkopfs den Letzterh umfassen; sie . liegt vor'dem 
Hinterhauptsloche, in einer Vertiefung des Knochgns, und das verlängerte Mark gehl 
darunter weg, wie der Flufs unter einer Brücke. Thomas Bartholin (üb. III. c. 3,} 
nannte die Brücke „sepimenlum“, weil sie wie ein Wall die vierte Höhle schützt, Bev 
Willis (cerebrum c. 1 . p. 11.) heilst sie „protuh.eranlia annularis'V bey Vieussens ,(p. 
35.) w pi;oc,essus medujlaris a c.erebello a d medullam pblongalam,. s., proecssus. nnnularisi 

















300 


(Gehirn S. tgrö Meynung rechtfertigen, dafs die Brückenärme aus den Ciliarkörpern ent¬ 
sprängen. 

Einhundert und sechs und fünfzigste Anmerkung zu §. 1S2. 

Den Brückenhirnstamm verfolgte zuerst Vieussens (e. ia. p. 80.) und leitete ihn 
aus' seinen corporibus striatis mediis ab. Wie er besonders die Pyramidenstränge vor 
Augen hatte, so wollte auch Girardi (p. a3.) ausser denselben keine andern Längenfa- 
sem anerkennen. So spricht auch Gail (Untersuchung S- 53.) besonders nur von ihnen, 
als den Ursprüngen der Schenkel des grolsen Hirns in der. Brücke. 

Einhundert und sieben und fünfzigste Anmerkung zu §♦ i33. 

Im Ganzen sehr richtig beschreibt Haller (elementa IV. p. 73.) die Schichten der 




Hirns anwächst. Nach Reil (Archiv X. S. 5oi.) soll die graue Substanz an den Querla- 
sorn dichter auliegen, als an den Längenfasem. 

Einhundert Und neun iind fünfzigste A'nmerh'ung zu §. i35. 

Gail (syst£rae I. p, 280.) bemerkt, dals der Olivenstrang mit den hintern Strängen 1 
des verlängerten Marks hinter der grauen Substanz, in. welcher der Pyramidenstrang liegt, 
aufsteigt, setzt aber, was nicht richtig ist, hinzu, dafs er zwischen Quer fasern der Brük- 
ke gehe. Rosenthal (S;'45.) giebt richtiger an, dafs er ausgebreitet über die letzte 
Querschicht der Briioke weggeht, bemerkt aber nicht das verschiedne Verhältnifs der Hül- 

Derselbe (S- 27 %.) hat auch zuerst den Fortgang des Seilenstrangs im-hintern Thei- 
le des Brückenhirnstamms aufgefafst, aber tlieils seinen Beytrag zum Schenkel des kleinen 
Hirns übersehen, theils ihm eine: zu grofse Ausdehnung in! der Rautengrübe boygelegt, in¬ 
dem er sagt," er breite sich aus , um den Roden der vierten Höhle zu bilden, werde an 
den Seiten vom Schenkel des kleinen Hirns, übrigens am Boden der Höhle von Epithe- 
lium bedeckt, und nehme graue Substanz zwüsehen seinen Fasern auf.. 












ter dem Namen »area“ als ein Becken; mit grauer Substanz gefüllt, welche aus dem Riils- 
kenmarke in die Ganglien des grpfsen Hirns ununterbrochen sich fortsetzt als Ganglien¬ 
kette in der Axe des Gehirns. Rosenthai (S 1 . 29.) nennt sie die, »Rhömboidalgrube.“ 
Meckel führt sie unter den Namen »Rautengrube, Grube oder Höhle des Markknopfs, 
Schreibfeder, Höhle des Arantius, Grübchen der vierten Höhle, dreyeckige Grube, sinus 





304 


Stränge ab- Autenrieth (Hl §. 85o.) giebt grduer Substanz Auf den mittlern Streifen der 
Rautengrube an, und Gail (syst&me I. p. 261.) behauptet, dals dieselbe die Rautengrube 
auskleidet. Reil (Archiv IX. S. 491 fg.) glaubt,, die Kautengrube werde von den Oliven - 
und Pyramidensträngen gebildet, und beschreibt ihre gi*aue Substanz als der der .Vierhü¬ 
gel und Sehhiigeln ähnlich, blässer und härter, als die 4er Streifenhügel, und mit einiger, 
Längenfnserung durchweht. Nach D ö I I i n g er (S. aä.) iiöll die' Rautengrube aus zwey 
eignen Markstreifen gebildet werden, die in: der Wasserleitung endigen. Nach Me ckel 
(Anatomie ID- 454. 458.) bildet die hintre Hälftendes 1 . vordem Rückenstrangs (also der 
" Seitenstrang),' indem sie hinter den Oliven heraufsteigt, und durch die ganze Dicke des 
verlängerten Marks nach, hinten reicht, die beyden nach oben breiter werdenden Mark,» 
Stränge neben dem Einschnitte der Räutengrube; zwischen diesen aber und den Schenkeln 
des kleinen Hirns soll eine breitere, durch graue . Substanz-gebildete Schicht liegen. . 

k) :P>e Ko»Jen wurden sclwi, von Aifuiüi 7. Körperchen,' die wie hal¬ 

be Erbsen gestaltet sind, danii Toii r Ruy scV (observatt. 1 anoi c. 3.‘$. 21. c. i4. f 21.) 
und von Haller (elementa IV. p, 76.) als tumidi colles beschrieben. Ruysich (epist. 
XII. p. 2&. tab. XIV. fig. 5.) nimmt am Rande der Schreibfeder „corpora pyramidalia und 
olivaria postica“ an. Haller (icones I. med- spin. icon. 2. ,Äf. N.) folgt ihm, und nach 
seiner Abbildung scheinen die hintern Pyramiden die Keulen, die hintern Oliven aber die 
obern Fortsetzungen der zarten Stränge zu seyj^ Auch Gail (sy.stäjne I, jp. >71.) nennt 
4,ie Keulen Jüpfre Pyramiden.“ 

c) Die Leisten der Gefäfsgeflechte der Werten Höhle sind von Wenzels (eerebrum 
p. 493.) entdeckt worden. Sie beschreiben sie als weifsgelbc Fäden, welche von 
beyden Seiten der untern Hälfte der Rautengrube nach hinten laufen, aus Zellstoff mit 
geronnener Lymphe zu bestehn und eine Art Hängeband für die Gefäfsgeflechte zu bilden 
. scheinen., Gordon (p. 182.) giebt zwey „processus membraniformes" an, die noch nicht 
beschrieben seyn sollen; der hintre soll von der Spitze der Raütengrube kommen, und 
die Geföfshaut bekleiden, welche die vierte Höhle schliefst; die vordre soll 3 Linien lang, 
2 Linien breit seyn, am vordem Theile des Schenkels des kleinen Hirns nahe an seinem 
Rande und unter der grauen "Leiste für den Hörnerven hängen, nach aussen und vorne 
gehn, liier vom Zungenschkindkopfnerven und dem herumschweifenden Nerven bedeckt 
werden und sich mit dem die Flocken bedeckenden Gefälsgefiechte verbinden. Nach 
Meckel (Anatomie III. S. 4.54.) ; entspringt ein Maikforlsatz vom vordem Theile des 
Schenkels des kleinen Hirns, wird von der Wurzel des Zungcnschlundkopfnerven und 
des herumschweifenden Nerven bedeckt, und. hängt mit dem Gefäfsgeflechte der vierten 
Höhle zusammen. Ist.es dasselbe, was Carus (Gehirn S. 290.) „die obre Commissur der 
Oliven“ nennt? Meckel findet noch ein andres Markblättchen, welches, er das „Brück- 
chen der,Räutengrube^ nennt, und welches dünn, 3 Linien lang, und 2 Linien breit seyn, 
' vom hintern Theile des obern Pumdes des Schenkels des kleinen Hirns ausgehen, von der 
Gefäfsliaut, die von einem Schenkel zum andern geht, gestützt, dem der andern Seile 
entgegen laufen soll, ohne es zu erreichen, ujid welches pr, als Andeutung der Verbindung 
der beyden hintern Stränge betrachtet. Ist es der.Riegel? , 






















Einhundert und sieben, und s echzig&teAnmerkung, zu §. i44. ; 

Eustach (tab. XVIII. fig. 1 et 3. £ ij &) bildete den Beynerven ab. Willis nannte 
ihn „nervus spinalis ad origin^m paris vagi accedens“, nahm ihn aber nicht in die Zählung 
der Hirnnerven auf Vieussens (lib- III. c. 4. p. 1J9) gab ihm den Namen „accessorius 
Willisii.“ Ruysch (epist. XII. p. 2 5.) erkannte, ihn für ein eignes Paar ah, und Bidlöo 
führte ihn (nach S c h r e g e r) ''als ‘ „par decimum“ auf. Bey M o r g a g n 1 (adversari II. 
animadv. 36.) heilst er accessorius“; bey Albin (explicaf. Eustachii p. 102.) '«nerviö spi¬ 
nalis recurrens“; bey Sömmering „par undeciranm, accessorius ad vocalem, Bey nerve“; 
bey Andersch „par düodecimum, motorius capitis“; bey Huber „nervüs intermedius“; 


















_1_ 311 -fr- 

res“* so wie den herumschweifenden Nerven „fibras poaleriöyes paris octavi.“ Haller 
(elexuenla IYy p- 23 i.) nannte ihn „glossopharyngeus“,. indem,f>r ; ihn; als. deii obefn, den 
herums ch weilen den Nervei* als den mittlem, und den, Beynerven als den uütej'n Ast eines 
und desselben Paars ansah, wie auch schon Gälen (de nerv. disSect. c.^,..fbh 54.) drey 
Aeste an seinem par sextum bemerkt hatte. Anders ch stellte ihn als^in eignes Ner¬ 
venpaar auf, und nannte ihn „par, octafum, sensorius liyguae.“ Söxnmer ing (de hast 
p. 97. sqq.) nannte ihn „par nonum“- (Hirnlehre S. 228..) „Zungenschlundkopfnerven“; 
Wrisberg par primum medullae; Chaussier,(p.'i 195.);,den ,^pharyngöglossicas,‘‘, M a* 
laoarne rechnete ihn.wieder zufti herpmschweifenden Nerven. V 

Er. entspringt nach' S ö m m e r i n g (de basi p- »00.) an der äussern Seite der Klein- 
himschenkel hinter den Oliven (Hirnlehre 8- 228.) aus dem obersten und vordersten Thei- 
le des verlängerten Marlis hinter den Oliven* oder aus der , Rautengrube ,• oder aus den 
Kleinhirnsolienkeln; nach Prpchaska (opera L p., 367.) aus der Seite .der hintern Pyra¬ 
miden; nach Hase (p. 4».) .aus den Oliven; nach Meckel (Anatomie IE. 8.1694,) aus 
dem- obern Theile der untern Fläche- der Kleinhirnscheukel, aus der Grube zwisclien-die¬ 
sen, den Oliven und der Brücke. 

Einhundert uncC sietenzigste Anmerkung zu §. 147. 

Her HÖrnerve wurde bis auf die neuern Zeiten mit dem Antlitznerven zusammen, be¬ 
trachtet, und so von Galen, nach welchem er (de usu parlium libi VIlI. c. 6- p. 167-) 
nicht ganz weich, aber auch nicht ganz fest' seyn, und (iib. IX. c. io.) in zwey Zweige 
für das innre Gehörorgan und für das äussere Ohr sich theilen soll , als (de nervorum 
dissectione c. 6.) ein Theil desr „par qufntum oder des acusticus“ bezeichnet; von Ben- 
defti (lib. IV. c. i4. .p. 1237.) als Theil-des „par secundum«; von Stephan als Theil 
des „par quartum'V von,;ITallopia als „portiö mollis paris qvrinti s. auditivus“ bezeich¬ 
net, von Massa; (c. 3 9 . fol. 88.)zum „par sextum^, von Bartholin (p. 4,6o.) i! zum 
„par octavum‘% voa.Willis zum „par septimum*' gezählt. So heifst'er auch bey Ha 1- 
1 e r. ;,nervus mollis, s, acusticus mollis.“ ■ Sö m m e r i n g -schied ihn vom Antlitznerven»' 
und nannte ihn „par oefavum.“ Bey M alacarne (nevroencefalötomia p.- »93-)\ist er das 
„par duodecimum“, und bey Chaus si er-,(p*. » 9 5.) 1 der „labyrinlhieus“ 

Hie* Markleisten der Rautengrube fielen zuerst ins die Augen-, und, wurden von Pie c o- 
lomini’ (Üb. VI- leef. 5. p. 3oo.), .W illi s (cerßbrum c. 3Mp.i d 8.)fl i d 1 c y (p. u48.), 
Morgagnf, Haller (elementa IV. p.-2ä5.), Sommer ing (Seelenorgan S; i:8;>. geradezu 
als die Centralenden des Hömeiwen angesehen. Santorini (tabulae p. 25.) bemerkte aber, 
dafs. diese Leisten zuweilen gar nicht oder nur zum Theil in den Hörnerven sich fortsetzen, 
und .beobachtete (observatipnes p. 67.) zuerst graue - Fäden der RauJ,engnibe, welche zn dem¬ 
selben gehn. Fröchqsta (opera: I-p-.3$,7. sq.) bestätigte Beydes, und beschrieb die grauen; 
Leihen als „empentias transversales, ventricnli qnarti“; welche ypn de# runden Strängen' 
ausgehm Vorzüglich wurden-dieselben von Wenzels (cerebrum : p. i83—*87.), als „graueC 
Leistpheu, taenjolap, cinereae“ beschrieben- Sie sind nach ihnen schmal, länglich, gewölbt, 
kommen aus der grauen Substanz der Rautengrube neben deren Seitenrändern hervor, 













septimüm“, welches, diircl 
p. 367. sqO .>P<W tertium“ 








ihnen., theils in der Olive; die obre geht in derselben Richtung, läfst 'sich aber nicht- so 
weit verfolgen; die untre geht eben so. ' 

Die Anschwellung der mittlem Wurzel wurde zuerst von Vieussens (lib. HI. c. 3.)' 
bemerkt und „plexus ganglioformis“ genannt, und so auch vön Bi Chat für ein Mittelding 
zwischen Ganglion und plexus erklärt. Prochasha und : Rirs Ch erklärten sie für ein wah^ 
res Gqnglioh; Andre für einblöfses Geflecht, so Santo rini (tabülae^.-19;), der sie „plexüs 
retifönnis“ nannte, und Wrisberg, der sie mit dem Namen „intuhiescentia setnilunaris“ 
belegte. Malacarne. (nevroencefalotomia p. 190.) hält sie gar'fiir blofsäs Zellgewebe, 
welches den Nerven an die feste Hirnhaut heftet, und nennt sie „ärmilla. 1 “ Bey dem 















iprünglich, im kleinen Hirne tritt sie allmählig hervor. — Schönlein (S. 
Jnlzweyung und den lyampl, zynischen grofsem und; kleinern Hirne damit be- 
die Entwicklung in jenem mit Bildung von grauer, in diesem mit weifser 
tme; dafs in jenem der Streifenhügel den Anfang, das Element, in diesem 
er den Schlufsstein pnd das letzte Gebilde ausjnache; dafs die, Randwülste 
Längendurchmesser, in diesem dem Querdurchmesser folgen; dafs endlich 
ch aussen, der Balken nach innen liege. — Sömmcring (de bäsi p. 4i.) 


„piincipium medullae spinalis“ oder (p. i33.) 
Stellen, wo dievordern Lappen in die mittlern 
tretend, welche rund sind» einander berühren, 


mittlern sich umbeugeh, mit zwey Theilen herv 
erühren, aber oben die dritte Höhle zwischen s 


lassen, ,und anfangs etwas nach vorne, • dann aber nach hinten zum Hinterhauptsloche 
gehn. Bey Casseri (pentaesthesion p. xa4.) heilst der Grofshirnstamm „pars anterior ce- 
rebelli“; bey de le 13oe,(§. 7. 8. p. 18-) „radices medullae spinalis“; bey Willis (cere- 
brum c. 2. p; 12.) „crura medullae oblongatae“; bey Wharton (p. *4i.) „crura medullae 
spipalis superiora; bey Ridley (nach Sömmering de basi p. 107) „pro.cessus cerebelli“; 
bey Tarin (nach demselben) „crura cerebri anteriora“; bey W in slow (IV. p. 169 sq.) 










die jPyramidenstränge den 


<kzy c r (p.44.) bemerkt und 
rnlehre S- 43.) als ein halb- 












betrachtete (IK S. 5og: fgi) 








(vom'«i). : wber i 
(i»d,5c*li, mit jfi 
>s De le Bc 





tf/Rn-fus (lib. Ö. 85.) sagt, am Sehnerven liegen -ipel'vis" und ,diifhndibuluin«,' 

indem er damit wahrscheinlich den obern und den untern Theil 1 'de# Trichters ’bezöichket, 
wie auch Vesal (lib. Vfl. ß. Ji- p. 55 i.) sagt, iiiari höbe jefaßii «rveW^'dteseh ge¬ 

nannt. Galen (de usu part. lib. IX c. 3. p. 17a.) nenntde’n' Trichter >üsäö$<j'oder 
(nach 'SchVeg-er : auch -wnvo-'tioyity ', und sagt, er entstehe-durch das Zusammen- 
treten der mildern Höhle mit dem Gange j : der das : kleine Hirn mit dem großen •Hirne 
verbindet; (sollte er*wohj ; die Abtheilung, der dritten Höhle 'dtarch die weiche Gommissur 
bemerkt haben?) ür 'sey’bis in den Hirrianhang herein höhl, und (ö. '8i'p. * fö .) vereinige 
die Fortsätze -ded-‘Gehirne zur Nase. Avicenna (Berefigar föl.* 438.) ; nannte ihn! „Caput 
rosae/ f Mondini (fol. 427.) beschrieb ihn als das aus der ,dacuna^ oder-der dritten Höhle 
gehende „colalorium“; Berengar (fölv 438,) glaubt aber, er habe den Trichter unter der 
j.lacuna“- Verstanden,* und S ö m m e r i n g (de basi p. 34) fuhrt ah, dafs er ihn- > Jabfum“. 
gekannt habe. Bene'detti nannte ilm nach Söinmerings Angabe „eöncavitas .con- 
chülaris“, Berengar (foll 45Ö, stj.) „infusorium, concha, pelvis-, embotum“; Massud(c* 
38/ fol. 85.) die „lacuna“, welche unter der dritten Höhle «um Gaumen herabsteigt; Co- 
lumbus (lib, YIU. p. 192.) „pelvis s, infundibulum- 1 , Günther von Andernach (nach 
Sömmerings Angabe) „pelvis colatoria"; Brunn (eben so) „aquaeductus; Briggs (eben 
so) „sentina encephaU*‘y Lieutaud (p. 3g5.) „tige pituiatäire“, und Chaussier (p. 4o.) 
„tige süsphünoidale.“ 

Wenn Willis (cerebrum c. 2. p. i5.), wie Galen und dessen Nachfolger, den ganzen 
Trichter bis. zum Hirnanhange für hohl gehalten hatte, so bemerkte Vieussens (c. 8. 
p. 4g,), dafs sein untrer Theil nur unsichtbare Poren habe. Blaas, Ridley (p, 79.), 
Lieixtaud (p. 3g5.), Haller (elementa IV. p. 58.), Moiito (p; 19.), Girardi (p. 36.) 
Sömmering (de basi p. 37.) bestätigten es, dafs dieser Theil nicht hohl sey. Mayer 
(Anatomie YI. S. i54.) Irielt ihn für fächerig, und Murray (p. 243.) behauptete wieder 
seine hohle Beschaffenheit. Nach Wenzels (cerebrum p. 222.) setzt sich zuweilen würk- 
lich seine Höhle bis zum Hirnanhange fort. 

Nach Willis und Monyo (p. 19,) sollte er aus Marksubstanz, nach Lieutaud 
und Gordon (p- i3i.) aus grauer Substanz, nach Varheyen (Sömmering de basi p. 34.) 
aus Gefäfshaut, und nach Murray aus Gefäfsliäüt und Spinnwebenhaut bestehn. Whar- 
ton bemerkte richtig, dafs er inwendig Marksubstanz habe. — Vicq d’Azyr (p. 5i.) 
erklärte ihn für eine Fortsetzung der grauen Substanz/ welche die Wände der dritten .Höhle 
bekleidet- Bestimmter gab Autenrieth (Physiologie LH. §. 833.) an, dafs er durch Vcr- 
waßhsuhg dei’ graulichen Lamelle entstehe, die am Boden detf dritten Höhle zwi sc hen den 
Hixhschenkeln sich findet und eine Fortsetzung der Räutengrube ist. ! 

Vieüssens fand schon, dafs er sowohl zum vordem, als hintern Theil des Hirn¬ 
anhangs geht, und Haller (elementa IV. p. 58.) gab an, dafs er in den hintern Theil 
des vordem Lappen', öder in den hintern Lappen des Hirnanhangs, sich fortsetzt Den 
Zusammenhang mit beyden Lappoix bestätigten Wenzels (cerebrum p. 23a.). 

e) Der Hirnanhang wurde von Galen (de usu part lib. IX. c. 3. p. i72.) als 
des Gehirns beschrieben, von Mondini (fol. 427.) mit dem- Trichter gemeinschaftlich 
„colatorium“, von Berengar (fol. 44o.) „glandula“, von Vesal (Hb. VH. c. ii. p. 55i.) 






---* 32$ -* 

der übrigens bemerkte, dafs er fester Sey, als eine andre Druse, ^lans, qua cerebri pituita 
excipitur; nach, dessen Angabe von Einigen „jjoavi f\ von Columbus (lib. VIII. p*. 19a.) 
„glandula in sphenoi'dis sella posita“, von Dulaurens (lib. X. c, 10. p. 5a8 ) „glans pitui- 
taria“; von Wharton (p. i54.) „glandüla sphcno'ides s. cunearis“; von Haller (elementa 
IV. p." 59.) „appendix cerebri“; von Sömmering (Hirnlelirc S. 58.) „Hirnanhang, hypo- 
physis“; von Günther (S- 38.) „Sattejdrüse"; von Mayer (Gehirn S. *i.) „Schleim¬ 
drüse*^ von Chaussier (p. 4o) „appendix suprasphenoidalis“ genannt 


Galen glaubte, dafs der Hirnanhang eine Höhlung habe, und dafs der Keilbeinsattel 
zum Gaumen führe. So betrachteten ihn denn seine Nachfolger, z. B. Mondini, als 
einen Abzug des Schleims zum Gaumen. Erst von S.chneider (de cgtarrhis lib. II. c. 

















334 


Grunde weiter nichts gesagt, als dafs sie ein Markbündel ist, welches, wie andre zu den 
Höhlenwänden gehörige Theile, mit Epithelium überzogen wird. Bey Chaussier (p. 76.) 
heifsen die Zirbelstiele „pedunculi conarii“; nach Döllingei* (S. 16.) enden sie in der 
hintern Commissur, und nach Schönlein (S. 108.) fliefsen sie so mit ihr zusammen, dafs 
sie (S. 44.) mit ihr als ein einiges Gebilde zu betrachten sind. Bey Carus (Gehirn S.'a35.) 
heifsen sie „Schenkel der Zirbel“; Meckel (Anatomie III. S. 5ro.) belegt mit diesem Namen 
nur den hintern in der Mittellinie sich vereinigenden Theil der „Markstreifen an der Ueber- 








335 


Namen, als „corpuscula quatuor eminentia.“ So hiefsen sie auch bey de le Boe (§. 2 t. 
p. 19*) „pons testibus et natibus (in quatuor ipsius extremis eminentibus) ornatus**; bey 
Willis (cerebrum c. 2. p. i3. sq.) „prominentiae orbiculares“; bey Stenson (Mangetus EL 
p. 91.) „duo posleriora paria tuberculorum cerebri“; bey Win slow (IV. p. 15g.) „tubercula 
quadrigemina“, auch „tubercula** schlechthin; bey Haller (elementa IV. p. 62.) „eminen- 
tiae quadrigeminae“5 bey Sommering (Hirnlehre S. 47.)'„Vierhügel“; bey Mayer (Ana¬ 
tomie VI. S. 161.) „vierfache Erhabenheit“; bey Chaussier (p. 106.) „tubercula mesen- 
eephali“; bey Rolando (p. 10.) „prominentiae bigeminae“; bey Meckel (Anatomie HI, 
S. 4g5.) „Zweyhügel.** Nach Sömmerings (de basi p. 78.) sollen sie auch „processus 
onceformes“ genannt worden seyn; doch ist dies wohl irrig, Carus (Gehirn-S. 119. 23a.) 
nennt die obern „Sehhiigel oder „eigentliche Sehhügel,** 

Galen (de anat. administr. lib. IX. c. 4, 5. p. io5.) gab- die Lage der Vierhügelüber 
der Wasserleitung, unter dem Wurme, auch (de usu part. lib. VIEL c. i4. p. 170.) zu 
beyden Seiten der Wasserleitung an, Vesal (lib. VH- c. 9. p. 54q.) bemerkte schon, dafs 
sie sich nach vorne in das grofse Hirn fortsetzen, und gelbe, rindenähnliche Substanz 
enthalten. Valverda (lib. V. c. 7. p. 244.) sah sie als Theile. an, weiche das Rechte 
und Linke im Gehirne verknüpfen, Varoli (nervi opt, p. 135.) hielt die untern für 
Hervortretungen der Kleinhirnschenkel und die obern für solche der GroJCahirnsehenkel; 
Riol an (lib. IV. c. »•) behauptete dasselbe, und Highraor (lib. DI. pars 1. c.- 6. tab. 
XV. Fig- 2.) bildete sie selbst nach dieser Hypothese ab. W i 11 i s (cerebr. c. 2. p. i3- 
sqq.) widerlegte dieselbe, und betrachtete die Vierhügel als eigne, gegen grolses und kleines 
Hirn, so wie gegen das verlängerte Mark deutlich abgegränzte Gebilde, welche- aus Letztrem 
einen eignen Markfortsatz empfangen und einen andern (den Bindearm) zum kleinen Hirne 
schicken. Die untern hielt er für blofse Anwüchse (Epiphysen) der obern,. und (c. 18. 
p. 87.) die Vierhügel überhaupt verglich er, als vordern Anhang des kleinen Hirns,, mit 
der Brücke, als hinterem. Vieussens 1 (c, 11. p, 72. sq.) bemerkte, dafs die obern an 
der Oberfläche weifs, inwendig graulich-,, die- untern durcliaus : weifs seyen. Haller 
(elementa IV. p. 62.) beschrieb die graue' Substanz als Streifen; Mayer (Anatomie VI. 
S- 161.) als einen bogenförmigen Streifen, der von einer Seite zur andern geht und sich 
über die Wasserleitung ausspannt. Gail (systSme I. p.,121.) beschrieb die untern als höher, 
rundlicher, die Marksubstanr mehr an der Oberfläche tragend; die obern als etwas platt 
und auswendig grau. Nach Chaussier (p, n4.) soll ihre oberflächliche Schicht von den 
Bindeärmen, eine andre vom äussern und hinter» Rande der Sehhügel gebildet Werden. 
Nach Reil (Archiv IX. S. 5i5.'f sind sie vier runde- Kunoen von grauer Substanz; die auf 






in den Sehnerven, Dö llinger (S. 17.) betrachtet ihn als eine seitlich herablaufende 
. die sieh in den S'ehhügpl herein zieht. Nach (jordpn (p. 93.) soll der „lateral 
of the upper corp.us bigemiuuro“ vom vordem Ende des Hügels, aus zugespitzt in 








Commissur als ein von jenen Stielen gesondertes Gebilde zu betrachten. 3) Noch Andre 
achteten vorzüglich auf den Zusammenhang der hintern Commissur und der Vierhügel: 
so beschreibt Autenrieth (Physiologie UL §. 834-) die „hintre Verbindungsleiste 14 als 
eine Vereinigung der Sehhügel, welche in die Zirbel anschwillt und (§. 841-} in die Vier¬ 
hügel und Klappe sich fortsetztj und nach Gordon (p. 97.) geht der untre Rand der 
Basis * derZirbel in eine Platte über, die sich zur Seite mit den Sebhügeln verbindet, nach 






339 









a Ihalamorum inferior“ genannt. Sabatier (I. p. 32.) giebt an, daß sie ara 
i mittlern Th eile dev Sehhügel. liege und 1 bis Linie yn Durchmesser, lia- 
(elementa IV. p, 56.) meynt, das, was man lacunar nennt, söy vielleicht 
e. Vicq d’Azyr.(p. Sy.) gab ihr den Namen „eommissnra molhs“, und be- 















hinten, giebt den Hornsfreifen und endet in, den Se 
bügele (S. i54.) spaltet sich im Seitenhome in denJ 





343 


Einhundert und vier und neunzigste Anmerkung zut^A^k. 

Gail (syst^me I. p. 3i4.) nimmt in der Substanz des Sehhügels selbst zwey „entre- 
lacemens transversaux“, wovon der erste (tab. V, VI. Nr- 35.), welcher der Längenfurche 
des SehHügels entspricht, unser Markblatt ist, und der zweyte (Nr. 36.) zwischen jenem 
und dem' Hornblatte liegen soll. 

Willis beschreibt eine Strahlung in den jSehliügeln, von welcher ich nicht zu be¬ 
stimmen wage, was sie eigentlich ist. Er sagt (anima c. 4. p. 38.): eine „epiphysis me- 
dullaris“ geht über die Vierhügel hinaus, unter de* Zirbel-hin, auf die Sebhügel zu, spaltet 
sich beym Eintritte in' diese'in zwey ramos quasi nerveos, wovon der eine in den hintern, 
der andre auf den vordern Theil des Streifenhügels zu geht, einen Zweig zum Hornblatt;® 
schickt, und hinter der Säule in die Ecke des Sehhügels übergeht. Es ist (p. 4i. tab.V,F.) 
ein „düctus medullaris s. nerneus“, .der von den Vierhügeln zu den Streifenhügelri geht. 
Er (p. 42. tab. VII, C.) entspringt von “einem „septum medulläre“/ welches die Vierhügel 
von den Sehhügeln scheidet. Es ist (c. 7. p. 66. tab. VBI, M. ;Q.) ein „processüs , me¬ 
dullaris“, der vom untern Vierhügel aus (als Seitenarm desselben) an der äussern Seite des 
obern Vierhügels hingeht, und. von da th'eils gegen das hintre> theils gegen das vordre 
Ende des Streifenhügels verläuft, und hier sich wieder spaltet in einen Zweig zu dessen 
Mitte, und einen andern zur Ecke seines vordern Endes, während ein „surculus transr 
versus“ bey de Zweige verbindet. 

Ich gebrauche den Namen Hornblatt der Kürze wegen, um das Markblatt zu bezeich¬ 
nen, dessen obrer Rand der Hornstreifen genannt zu werden pflegt. VViliis, Vieusseixs 
und Vicq d’Azyr siud beynahe die einzigen Zergliederer, welche es kannten- Willis 
erkannte es nur unvollkommen, und.nannte es (cerebrum c. 10. p. 52.. tal?. VII. G.) einen 
„processus medullaris trausversus, cpjrpora striata iuvicem coimectens“, .oder (anima q. 4. 
p. 39.) den „limbus posterior corpor.is .striati“, der mitten und unten an die crura medullae- 
oblongatae angeheftot ist, in seiner Höhlung den von den Vicrhügeln kommenden Mark- 
slrcifen und den Sehhügel aufnimratj und am untern Fufse der Säulen in den der andern 
Seite übergeht, Sp bildete er es auch ab (tab. V, k. tab. VII, s. tab. VIII, H.) V ieuseehs 
(c. ii. p..67,).nennt ; es „ceptrum semicirculare“ oder (p.)70.) 1 ^,,qeu^üm geminum .semicir- 
- culare^ und,.beschreib^ es als den Mittelpunct der, aus dem obern Tbejle des centrum 
ovale kommenden Fasern, und als ein Blatt, welches den':Sehhügel ^wie ein (> Halbkreis um»- 
faßt. Vicq d’Azy.r (p. 35, 36.) beschreibt es qnter demselben Namen als%in senkrechtes, 
weiches, w.eifses Blatt, vyelches nach, Vieuss.en.s. auf den Hirnschenkeln sitzt, senkrecht 
zwischen dem Streifenhügel und dem Sehhügel sich, einsenkt und,- alle. Markfasern des 

.Vieussens ,(p. 77. tab. XHy.a.) nennt die Grundlage des Hornstreifens die „pars 
superior centri ^emic^cujaris..und das darüber liegende,Epitheiium (p. }j5. tab. XI. a.) den 
„limbus exterior. ,a|bae ..moflisqn^ ?membranae , v t quae medullae oblongatae c.ruribus (s. thala- 
mis) obstexnituv.^,. Mo.r gagni • (epist. XI. Niv 1n). nannte den, Hornstreilen den., „traetqs 
medullaris, qui ihterjieitur mter Chalammu et eprpus striatum“5 Tarin (nach Vicq 
ZweylerBand. ' 44 










р. 8.) sitzt auf ihnen auf; der Balken (p. lö.) lieitet sich an sie,- sie - selbst gehn in d< 
Hirnstamm ein. Sie sind (anima p. 3g.) gestaltet wie umgebogene Kegel, oder (cerebru 

с. i3. p. 62.) wie kreisförmig .gebogene Cylinder; yorne (c. 2. p. 12.) convergiren sie je 

44* 






348 


ihren Köpfen u-njl werden durch die vordre Gonimissur verbunden} hinten werden sie 
spitziger, und bilden die Seiten eines Dreyeck^, welche vorne mit dem Balken zusainmen- 
stofsen. Ihr vordres. kolbiges Ende nennt er (c. 13. p. 65.) „basis“, ihr hiutres spitzes 
Ende „cohus.“ Stenson (Mangetus II. p. 96) nannte sie „primum par tubeiculoruin/ 4 
•Vieussens nannte sie „coj*pora striata superna anteriora, s. processus anteriores medullae 
oblongatae“, und bildete sie als solche (lab, VI, F. Yfl, D. YIII, f. u. s. w-) ab. .Seihe 
„cörpora striata infema cxteriora anteriora“ (p. 84. tab. XIY, B.) sollen vor der vordem 
Commissur liegen und durch diese von den Linsehganglien'geschieden werden; sie scheinen 
'das vordre untre Ende der Streifenhügel zu seyn. Was aber seine „corpora striata in- 
ferna interiora“ seyn mögen, ist nicht klar: sie sollen (p. 86. tab. XV, D.)* im vordem 




rastreifen begleitet bis zum Ende des Unterhorns geht, und 
e des Streifenhügels sich umschlägt. Nach Reil (Archiv IX 
les „gestreiften Körpers“ zwischen der Radiation des Hörnst] 










351, 


gegenüber, vom Stabkranze umgreifst, über (S., 199.) der ungenannten Marksubstanz, der 
Siebplatte und dem Grunde, der Windungen für den Riechnerven, an der innern Seite 
der äussern und an der äussern Seite der innern Capsel; vorne (S.2Q4.) fliefsen sie vor 
dem Stabkranze mit den Streifenhügeln zusammen, oder (S. i63.) hängen mit ihnen zwi¬ 
schen dem ersten Stabe des Stabkranzes, der Scheidewand und der vordem Comraissur 


durch eine ansehnliche Brücke zusammen, oder (S. 521;) fliefsen mit der grauen Substai 






de von Galen (de anat. adminislr. Hb. IX. c. 3. 1 p. *04.) als ein durchsichtigos diaqgaxrov 
G(o f ta oder (c. 4. p. io5.) diuq^uyua, welches die rechte-und' linke Höhle Vöh einander 
trennt, geschildert. So beschreibt sie auch Massa (c. 37, fol. 81.) als „diaphragma cere- 
bri.“ •Columbus (lib. VIII. p. 192.) nannte sie „speeulum“ und erklärte sie für eineDu- 
plicatur von Gefäfshaut zwischen Balken und Gewölbe, und so sollte sie auch nach Picv 
colo mini (lib. V. lect. 3. p. 252.),' der sie „corpuö spefculare‘‘ nennt; eine Fortsetzung 
der Gelafshaut seyn- Boy Dulaurens (Üb. X. c. 101 p.>528) heifst lne „speeulum luci¬ 
dum*, läpis spei nlaris.“ >D e le Boe ({ • >». |i. 19.)'naimto sie „septum pellucidjun r non 
lucidum“, und behauptete zuerst’, dafs der Balken, dünner werdend, in sie übergehe. 
M a rchetti’^s (p. 119.) meynte, dafs durch das „septum lucidumi 1 ßcitenhöhlen mch£ 























„runde Wülstchen“, bey Andern „vordre Bogenpfeiler." 

Der Körper wurde am Gewölbe zuerst bemerkt, und Von da schritt man erst alTmählig 
zu seinen Enden fort. Er herfst bey Galen , xaudgiov:, tfiuXfadodides, und'wird (de 

anat. administratt lib. IX. c. 4. p. io5. de usu part lib. VIII. c. 11. p; 169.) beschrieben 
als über der dritten Höhle liegend, wie der Schwibbogen eines Gewölbes. Mondini 
und dessen nächste Nachfölger erwähnen ihn nicht. Vesal (lib. VII. c. 7. p. 547.) rechnete 
das „corpus fornicis s. testudinis modo exstrüctum“ zu den Commissuren, als einen un¬ 
paarigen Theil, der fest wie der Balken und ohne Gefäfsliaut sey, am Uebergange der 
Seitenhöhle in das Unterhorn breit aus der Hirnsubstanz entspringe, über der drftten 
Höhle nach vorne gehe, und vor derselben wieder mit der Hirnsubstanz sich vereinige. 
Dubois (lib. HI. c. 21. foli 91.) nennt das Gewölbe „corpus psalloerdes.^ Valverda 
(lib. V. c. 5. p. q 43.) beschreibt es als ein Dreyeck, dessen vordre Spitze am vordem 
Ende der dritten Höhle sey, und nannte es „fornix, s. cornix M ; vielleicht rechnet er aber 
auch die Scheidewand dazu, indem er (c r 3 : . p. 241.)' von dieser sägt, sie sey wie ein 
cornix gestaltet. So verglich es auch Bauhin (lib. HI. c. i3. p. 5g5.) mit einem Drey- 
fufse. Dulaurens (lib. X. cA 10. p. 528.) nennt es „corpus camerae modo exstructnm, 
testüdo.“ Riol an (enchiridion Üb. IV. c. 2. p. 2540 scheint unter dem Namen „fomix“ 
das Gewölbe, die,. Scheidewand-und den Balken zu begreifen, grebt aber (p. 256) an, dafs 
die Scheidewand auf drey Säulen ruht, und (p. 254.) bemerkt zuerst die Säulen des Ge» 










So hatte auch schon Bonhomme (p. 51.) die scharfen Ränder des Ge- 
efse, „les corniches“, genannt Meckel (Anatomie III S. 509.) beschreibt 
einen sehr zusammengeseszten Ring, der die beydcn Hemisphären und 
l hintern Theile unter einander verbindet. 




Epithelium entkleidete» Fasern zu verfolgen unterlassen hat, so hat man auch mancherley 
Verbindungen desselben mit den benachbarten Gebilden annehmen zu dürfen geglaubt. 

i) Zusammenhang mit dem Balken überhaupt. Varoli (de nerv. opt. 
p. 133.) erklärte schon das Gewölbe für den untern Theil des Balkens. So ist es auch 
nach Win slow (IV. p. 155) die untre Flache, oder nach Lieutaud (p. 392.) und 
Mayer (Anatomie VI. S. 135). die Fortsetzung desselben. Ghaussiern (p. 5a.) scheint 
es, dafs die Fasern in der Nath des Balkens Zusammenkommen, sich nach innen biegen, 
senkrecht herabsteigen und in die Oberfläche des Gewölbes .eingehn. 

a) Zusammenhang mit dem Balkenknie. Willis (cerebrum e. I. p.8- sq.) 
glaubte, das Gewölbe entspränge durch die Säulen vom vordem Theile des Balkens an 
dessen Spitzen. 

3) Zusammenhang mit der Balkenwulst. Der Ursprung des Gewölbes 
wurde von Andern nach hinten verlegt: es soll nach Dubois (lib. III. c. ai. fol. 91.) vom 















p. 82.) behauptet, sie geben da$ corpus fimbrialum, welches den? AiWUionshome folgt. 
Reil (Archiv XI. S. 356.) bemerkte, dafs der innre Theil der „hintern Schenkel der 
Zwillingsbinde“ unter der Balkenwulst eindringt, oder (S, 108.) zwischen diese und den Kör¬ 
per des Balkens tritt, und in die Zangen mit dem Ammonshorne Zusammentritt, ah dessen ans¬ 
gehöhltem Rande als Saum fortgeht und am hintern und innern gespaltpen Hügel endet, mit 
welchem der Unterlappen am Hirnschenkel m>l?egt Der äufsre Theil <S. 356.) fliefst mit 
der Strahlung der Balkenwulst zusammen, und bildet den Kolben, indem er (IX- S.- 193. 
XI. S/174.) sich muldenförmig zusammenschlägt und in diese Hohle graue Substanz von 
der Zwing^aufnimmt. Gail (syst^me I. p. 1290.) behauptet, dafs die hintern Windun¬ 
gen des Lmterlappens vorzüglich das Gewölbe bilden. So meynt auch Carus (Gehirn 
S. 274.), dafs die hintern Fasern der Strahlung der Hirnschenkel in dasselbe übergehn, 
und Tiedemann (Gehjrn.S. 64.), dafs die Fasern, die von den Schenkeln des Gewölbes 
in die Ünterlappen herabsteigen, sjch mit den Strahlungen der Hirnschenkel verflechten, 
ohne dafs man ihr Ende angeben könne. Nach Meckel (Anatomie III. S. 5o6.) setzen 
sich die Schenkel in die markige Decke des Ammonshorns, ferner dicht yor denselben in 
den Saum und hinten in den J5a}ken fqrt, 


i4.) als ein „funiculus transversus“ beschrieben/der dem 
ähnlich ist. Willis (cerebrum c. 2. p. 12.) nennt 
aarius-“, oder (p. 52. tab. VII. G.) „prpeessus medullaris 


nedullarc 




1 Vier 


l. p. 64.) nennt den Mittellhcil „coi 


und (c. i3. p. 85.) den Seitentheil „tractus medullaris transversus - et nonnihil obliquus.“ 
Bey Ridley (c. ia5.) heifst sie i,nervus corpora striata conjungens“, bey Albin (explicat. 
tabb. Eustachii p. 97.) „portio transversa, qua radices fornicis coniunctae sunt"; bey San- 
torini (tabulae p. 3g.) „chorda Willis»“, bey Haller, (eleinenta IV. p- 56.) „commissura 
anterior“, bey Sommering „vordres Querbandclien“; bey Gail „reunio gyrorum ante- 
riorum lohi medii“, bey Schönlein „Commissur der Riechganglien; bey Meckel (Ana¬ 
tomie III: S- 519.), „grofsc Commissur, commissura magna.“ Ueber ihr Yerhaltnifs zu 
andern Gebilden hat inan folgende Meynungen gehabt. 

1) Uebergang .in die Streifenhüge 1. Willis (a- a. .0.) behauptete, sie gehe 
unter den Säulen quer herüber, uud verbinde die corpora striata, oder die pi'ocessus lenti- 
formes. Yieussens (c; i3. p. 83) bemerkte, dafs der Bogen die corpora striata inferiora 
exteriora in anteriora und»posteriora theiit und sie unter einander t verbindet. Nach Vicq 
d’Äzyr scheinen sie den Streifenhügeln anzugehören. 

2) Zusammenhang mit dem Hornblatl'e. Nach Vieussens (c. 11. p. 64.) 
soll der Mittelthcil die beyden Hornblätter verbinde^, und nach Haller (elementa IY- 
p. 56.) die Hornstreifeh aufochmeu- Nach Meckel (Anatomie IR. S. 519.) soll,sie in der 

Zweyter Band. 46 


































S. 180.) geht die „aufgesetzte 
Wand des Hinjerhorns, und i 
an, sie überziehe jnit einer 0 
die untern Wände des diintern 


riet“ in die Zangen und Klauen, dann auch in die innre 
las Ammonshorn über. Späterhin (XI. S. 35r.) gieht er 
n Radiation als Tapete die oberp, upd mit einer untern 
d untern Horns, oder (S, 36i.) von ihrem mittler)! Thei- 


le und über jhr kommen Fasern, von welchen die ersten als Tapete an die obre Wand, 
die folgenden zu den Zangen gehn, und die übi-igen die untern Wände des hintern und 
untern Horns überzjehn. Hall (systSme I, p. 090.) leitet die Wulst bloß im Allgemeinen 
ttus den Randwülsten der Hinterlappen her. 

Chaussier (p. 48.) deutet die Tapete an, indem er sagt, der „bourrelet arrondi“ 




















» * a) vom Balken. Morand 1 (academie de Paris 317.) behauptete, 4 dals das 

Ainmonshorn-riioht. vom Gewölbe* sondern vom Balken entspringe. Bergen (Haller dis- 
vertat. K- tpuMfr) erkläi’te es für den gerollten Theil des Balkens. Günther (S. 3o.), JBi- 
chat (anatomie III. p. 93.)» Chaussier (p. 65.), Gail (systeme I. p. 288.), Acker¬ 
mann (Schäde^hl’e S. aa.), Rolando (p. 8.), Carus (Zootomie S. 228.) nehmen eben- 
" ’■ ’ ’' ' T? ‘ " c|£sselben ist, oder sich mit' 













bey'Me>ck'el (Änätomie IH. 'S^. 53o.) „fingerförmige Erhabenheit, kleiner Seepferdsfufs, 
eminenüa digitalis.“ 

! M a y/er.’gab an; dafs sie kleine Hügel, Zähen oder Digitationen habe, welche stfeifen- 
Weise, von vorne-näch hinten auf ihr liegen. Nach Hase (p. 19.) soll sie mit zwey bis 
drey Hügelchen besetzt seyn. Meckel bemerkte, dafs sie gewöhnlich glatt, bisweilen 
quec gefurcht,, oder auch durch eine Längenfurche getheilt ist. Nach Günther (S. 39:) 
.endigt Sie zuweilen, in; doppelte Spitzen, wie. auch-Tat in (Haller elcmenta IV. p. 45.) sie 
in zwey bis drby iTheile gespalten sah. 

Lieutand meynte,-sie hänge niit dem : Gewölbe zusammen. Tarin leitete sie vom 
Balken ab, und so sagte auch Hai 1 e iv(a. a.•©.)> sie hänge mit dem Ammonshorne zu¬ 
sammen, nul-, unvollkommen durch einen Eindruck von ihm geschieden, lind wie dieses 
das. eine Ende des- Balkens .sey, sey sie das andre. Vicq d’Äzyr ! (p; 9.) erklärte sie 
ebenfalls für die Fortsetzung vom hipiern Rande des Balkens, Reil und Ghaussier 
glaubten dasselbe. Hase und Günthern betrachteten sie als eine Fortsetzung des Ammons¬ 
horns. Letzter behierkte aber, :dafs eine Furehe vom Undcreifse des Gehirns, tief iri'sie steigA 
Wenzels ,(p.'145O entdeckten, dafs sie eine nach innen geschlagene Rändwulst ist^ 
und meynten, das Ammonshom unterscheide ; sich- von ihr nur dadurch-, dafs es kbine 
vollständige Randwulst sey. Nach Meckel besteht sie aus anderthalb Randwülsten, und 
(§. 5o4.) bekommt -ihre 'markige Bedeckung von der Balkcnwul'st. 

■ Zweihundert und achtzehnte Anmerkung’eu 
Galen (de anatom. administri lib. IX. c. 4; p. ip^}’ beschrieb schon die Wasser¬ 
leitung" als einen „nöQO?\ der aus der dritten Höhle unter der Zirbel und den Vierhügelii 
in die vierte'Höhle fuhrt, indem (de usu pari, lib: VIII. c. 11. p; 169.) die vordem Höhlen 
nach hinten in eine zusammengelm, um diesen Gang zur vierten Höhle zu bilden. Yesät 
(lib. Yfl. c. -6. ; p. 546:) nannte sie den- „meatus ex tertio vdntricufö in qüarlüm ventriculum 
perlinens“, der in der driften Höhle mit dreyeckiger Mündung anfängt und (c. 9. p. 549.) 
von den Vierhügeln Decke und Schutz erhalt. Aranzi ; (observationcs c. 7. p.*549.) nieynte, 
dieser Gang aus der dritten Höhle unter den Vierhügeln sey keine Höhle zu nennen, 
sondern ein „aquaeductus“, der von der dritten Höhle zwischen dem kleinen Hirne und 
dem Rückenmarke zum Hinterhaupte steigt; so gebrauchte auch de le Boe (§. 21. p. 19.) 
den Numeri „canalis s. aquaeductus“, -und die"Spätern Anatomen nannten diesen Canal 
deshalb „aquaeductus Sylvii.'“ Bey-Spig^l (lib. X. c. 4. S; 292) heifst er „canalis,' q U i 
posteriorem ventriculum-cum tertio conjungit, s. meatus ex tei-tio ventriC.ulö ad qüartum“; 
bey Willis (cerebrdm c- 2. pJ i4.)' , -,,ventricnlns subter nates et testes“, und nach seiner' 

Vieussens (c. 11. p. 73) „aquSe emissorinm“; bey Winslow (IV. p. 160.) „canalis me- 
dianus“rbey Haller (elcmenta IV. p. 66.) Inerte“; bey Sömmering (Hirnlehre S, 47.} 
der „Canal“; bey Vicq d’Azyr (pi 92.) j,canalis' luberculonim quädrigeminorura“; bey 
Chau.ssier (p. 101'.) „canalis intermedhrs vcntricnloruih“-, bey Wenze 1 s (cerebruni c. 166^) 
canalis eorporum .quadrigeminorum^; bey-Gail (systeme I. p. 2^4.)‘ v hitervää situiS ^pyjinfc, 
ies tubercules -quadrijumcaux“; boy Cai-us ’(Gehirb ; 'S. '28*1.) der '„VierbügelcanaJ“; bey, 
Meckel (Anatomie III. S. 5a4^ canalis eminentiae* quadrigetöifrae, Canal der VieVliügci“ 
Zweyter Band. 48 










Falle das Gewölbe durch die 
(Systeme L p. J96.) sie nicht j 

Unter dem „aditus adinf _ _ 

den vordem untern Theil der dritten Höhle verstanden zu haben. Eins von beyden war 

48* 







culum tertium, orificium anticuni v.eutriculi lertii“; bey, M a y e r (Gehirn S. 11.) „Zugang 
zum Trichter.“ 

Zweihundert lind neunzehnte Anmerkung zu §. 2Ö2. 


Die „7 rpoa&uu xodm“ werden bey G alen (de odoratus instrumento (c.2. p. 110.)- mehr 
in physiologischer, als in anatomischer Rücksicht betraeiltet. Mondini (fol. 426,)' giebt 



der Seite, und verdiene den Namen „ventriculi superiores“, da ihre Lage zu oberst, nicht 
zu vorderst, vielmehr (fol. .444.) mitten im Gehirne sey. Bey Landi (p. .56.) heifsen sie 
„sinus anterior“, bey Vesal (üb. VH. c. 6. p. 545.) „ventriculus dexter et sinister“; bey 
V 3 r o 1 i (de nerv. opt. p. i3o.) „ventriculi magni“; nach dessen Beschreibung erstrecken 
sie sich mit ilnen drey Hörnern, welche er „sinus“ nennt, gleich weit nach aussen und 
hach hinten, als nach vorne,. und das ganze grofse Hirn erscheint nur als eine Rinde, 
welche sie umgiebt. Nach Piccolomini (Üb. V. lect. 2. p. 253.) fangen sie vorne in 
der Gegend der Schläfe an, und beugen sich in der Gegend der Ohren um. D ul an re ns 
(Üb. X. c. 10. p. 527.) verglich sie wegen dieser Umbeugung mit dem menschlichen Ohre, 
wie nach Schneiders (lib. II. sect. 1. c. 5. p. 4y.) Angabe schon Etienne gelhaii 
hatte, und wie späterhin auch Duvernoi (coinment. Petropol. IV. p. i33.) wiederholte. 
















, und die Faserungen des Hirnstamms daselbst anfangen. Dieses , r eentrumövale 
i“ wui'de von S an to ri n i (tabulae p. 38.) auch „covpus callosum s. substantia 
s“ genannt; und von Winslow (IV. p. i53*) „camera medullaris“, von Som- 
(ilirnlehre S. 3.6,) „größter Umfang des Marks“, von Mayer (Gehirn S. 6 fg.) 








rden von Reil (Archiv I 
1 eckel (Anatomie III. 














—_ 390 - 

derti Seite verbunden, zuweilen (de.basi p. 7§.) blofs aus den untern Vierhügeln; nach. 
Malacarne (nevroencefalotomia p. 17a.) aus der Klappe; nach Wenzels theils von 
dieser, theils von den Vierhügeln; nach Bock (S. 274.) von der Klappe, von dem queren 
Markstreifen, der sie nach oben begränzt, und von den Bindeärmen. G^ll (systßme I. 
p. 110.) glaubt, dafs er an der Klappe blofs aus dem Gehirne tritt, und in einem Theile 
derselben seine Commissur hat, aber seinen wahren Ursprung tiefer hat. 

Malacarne (nevroericefalotomia p. 174.) und nach ihm Palletta (p. 118.) nehmen 
einen „uervus accessorius ad patheticum“ an, der bey ihnen das „par sextu m“ ausmacht, 











.Sabotier (II. p. 46.) sagt, der Sehstreifen entspringe on den Vierhügeiu, gegen den hin¬ 
tern Theil der Sehhiigel. Gall (syst&me I. p. 112.) lelirt, dofs von den obern Vierhügeln 
ein breites Band-.'kommt, welches sich «m den änssern Rand des Sehliligels schlägt, sich 
mit dem äussem Kniehöcker verbindet, daselbst sich verstärkt und in den Sehstrei¬ 
fen geht. 

Zweyter Band, , 50 




































und unter dem Hirnanhange als „communicatio recentäculorum.“ Brunner beschrieb 
darauf den Bingblutleiter (Haller bibliotlidca I p.^597.);! aber erst nachdem ihm Ri.dlcy 
(p. 44.) den Namen „sinus 'circularis“ beygelegt halle, wurde er bekannter und , : sinus cir- 
cularis Ridleyii“ genannt. Er heilst bey Lieutaud (p. 385.) „sinus medius“, bey San- 
tbrini ‘(obs. p. 71.) „ovalis“, bey Malacarne »cllipticus, s, clinoideus.“ Win slow 
nannte ihn den „circularis superior“, wahrend er unter dem „inferior“, den Querast ver¬ 
steht, welcher bisweilen unter dem vordem Thcile desselben aus einem Zellenblulleiler 
in den andern sich erstreckt und von Littre „sinus transversal).» sellae equinae“ genannt 
worden, war. Nach. Vicq d’Azyr (p.- 72.) haben einige den vordem Theil „sinus clinoi¬ 
deus anterior“, und den hintern „posterior“ genannt. Bey Meckel (Anatomie III, S. 333.) 
heifst er ,kranzförmiger öder elliptischer Blutlciter, „sinus coronoideus.“ 

Die ZellenblutleiLer wurden zuerst von Vieussens (a. a. O.) bemerkt und als ,-re- 
ceptacula, sellae equinae lateribus nppositaS dann genauer von Morgagni beschrieben. 
Nach Schregers (S. 3o4) Angabe heifseii sie bey Ortlob „sinus polymorphi“^ bey 
Ma 1 ac nrne „sphenoidales. “ 

Einige z. B. Günther (S. 16.) nehmen noch einen ,jSinus petrosus anterior“ an, der 
mit dem Zellen- und obem Felschblulleitcr zusammenhängt. 




gelafsne feste Hirnhaut ist hierauf erst bis an den Himanhang abgezogen worden, an die-' 
sein aber gelassen worden, um den Trichter nicht bey der Abschälung zu zerreifseni 
Das kleine Hirn ist hinweggenommen; das g'rofse Hirn ist senkrecht quer durchschnitten,, 
und zwar die Stamm lappen und Oberlappen (3, 4,. 5,. 3, 4, 5,) etwas weiter nach vorne,, 
als der Schnitt durch den Schädel; der rechte Unterlappen (y, y, <5) in gleicher Fläche init 
dem Schädelschnilte, um den Mandelkern sichtbar zu machen; der Unke Unterlappen 
(y> y) aber noch weiter nach binten, um das Ammonshorn zu zeigen. 

An dem gemeinshafllichen Hirnstamme (a— i) ist in die Kerben der vordem Flä¬ 
che eingebroclien, um die Gränzen seiner Markstränge gegen einander darzustellen. 

a. Der vordre Einschnitt des Rückenmarks und des gemeinschaftlichen Hirn¬ 


ist, die Kreuzungsfasern. Die Grundfasern haben nicht mit abgebildct werden können, 
um das Uebrige nicht undeutlich zu machen- 

Einschnitts am obern Ende des gemeinschaftlichen Hirnstamms. 

d, d. Die Olivenbündel; 

e, e. Die Spaltung der Olivenbündel. 

f, /. Die innern Hülsenstränge, 

g, g. Die äussern Hülsenslränge. 


i, i. Die Kerl>en zwischen den -Olivenbündeln und den Seilensträngen. Unten 
sind sie die Einsenkungsstellen der vordem Wurzelreihen der Rückenmarknerven} unter 
Zweyter Band. 51 












407 


a. Untrer Theil der Hinterhauptsschuppe hinter dem Hinterhauptsloche, 

b. Zapfentheil des Hinterhauptsbeins. 

c. Sattellehne. 

d. Keilbeinhöhle. 

e. Obrer Theil des abgebrochnen Pflugschaars. 
f Senkrechtes Blatt-des Riechbeins. 




408 


Der Seitenarm des untern Vierhügels. 
i. Der obre:Vierbügel, 

*. Die Zirbel. 

I. Der Grofshirnschenkel. 

. p. Der innre Kniehöcker. . 
y. Der äufsre Kniehöcker. 

|; Der Sehstreifen. 

o. Der Sehnerve am Chiasma. . 

jr. Das Polster des Sehhügels. 

{>. Die Decke des Unterhorns. A 
c. Das Harkkügelchen. 

q>. Der Hirnanhang. 

*. Der linke Theil des Zeltes: 
y*. Der Spinnwebencanal. 

V Die grofse Sichel auf dem Zelle aufstehend j oben der untre Sichelblutleiter, 
unten der .Gang für die grofse Hirnvene. 

to. Die durchschnittne; Balkenwulst 

1 — 2. Schnittfläche *durch die Seiten wand des Unterhorns, wodurch der Unter- 

2 — 3. Spitze des Unterlappens. 

4., Vom Unterlappen zum Oberlappen aufsteigendc Faserungen des Bogenbündels. 
5—8. Die Insel oder die innre Seitenwand der Oberspalte. 

5, 6, 7. Schräge nach vorne'und unten herabsteigende und in die obre Fläche 
des Unterlappens sich fortselzende Randwülste der Insel- 

8. Vordre., senkrechte Randwulst : der Insel, welche unten über der Spitze des 
Untcrlappens nach innen sich zieht, und frey liegt. 

9. Die Vorderspaltc. 

10. Die hintern Randwülste des Vorderlappens. 

II. Die Fläche- des Vorderlappens mit dem Riechstreifen und dem Riechkolben» 
12-, 12. i3, i3- Der abgeschnittne Klappdeckel. • 

12,12. Seine innern Randwülste, welche als äufsre Seitenwand der Oberspalte 
herabhängen, hier, wo sie abgeschiiitten sind, in die der Insel sich umbeugen und durch 
difese Umbeugung den Boden der Oberspalte bilden. 

i3. Die Randwülste seiner äussern, dem Schädel zugewendeten Fläche, welche 



409 


Sech sie T a f e l. 

Man erhält hier eine Ansicht vom kleinen Hirne und von einem Theile des gro¬ 
ßen Hirns nach Wegnahme des Hirnstamms, Durch das Hintecliauptsbein, 1 die Felsen¬ 
beine und die Scheitelbeine ist ein senkrechter Querschnitt gemacht worden, i welcher zwi¬ 
schen den äussern Gehörgängen und den "Zitzen fortsätzen durchgeht. An der hintern 







parat ganz dazu geeignet ist, die Richtigkeit der von mir aufgestellten Behauptungeft : über 
diese Gebilde zu beweisen. 

a. Der wageieehte DurohsehnitPdurdh den Grofshirnstamm bey semen* Eintritte 
in den Sehhügcl- 

b y c. Der linke Sehhügcl, dessen innerste-'Schichten' vreggönoihmfen sind, um die 
Würfeln de's GeWölbÖs sichtbar zu machen. 

’ d^—k. Der Vordre Tfceil des Gewölbes. 

d. Die hier in einem Bogen von oben und hinten nerabsleigeride- Wurzel.- 

>. Die Umknickung derselben nach vorne an der Seite des Bodens der drillen 
Höhle, und ihr Uebergang in die innre Fläche des Markkiigelchens. 

/. Das Markkügelchen, 

g. Die dus dessen äuf$rer Fläche äufsteigende Wurzel. 

h. Die aus dem Hirnstamme zwischen dem Sehhügcl ütfd dem Streifenhügel, an 
der unterhalb de.r voirdern Uommissur gelegenen Stelle, hervortrefcnde tönÜPmneh Ueber- 
y.ug von Epithelium bekommende Säule, welche dann nach“liiiiten und oben sfch T beugt. 

\ i. Der Körper des Gewölbes, namentlich seine innre ; glätte Flächte; welche an 
dem der andern Seite dicht anlag. 

t. Der Anfang vom Schenkel des Gewölbes voll dem der andern Seile diver- 


/. Der Stiel der Scheidewand, 
m. Die Scheidewand. 

/». Die vordre Commissur. 


des Vorderlappens- 


Fläche 







414 


t. Der gemeinschaftliche Augehmuskehu rre: 

«. Die Vierhügel. Vor ihnen geht die graue Substanz, welche unter und neben 
der Wasserleitubg liegt. .. u. •>.. ^ 

ß. Die hintre Commissur trifft oben mit • . . 

dem Zirbelstiele zusammen; dazwischen bleibt . : ,i > , 

9. die Höhle der Zirbel. i. J v.’ 

«. Die Zirbel. 

i. Das Polster des Sehhügcls.: : : * 

* t . Die weiche Commissur, an deren,,Dmftmge das, tfon der iaqern VVand de» 
Sehhiigcls sich herüber ziehende Epithelium abgerissen ist," 

■#.: Hais Markkügelchen.; ,Man sieht lötwas,! von, der absteigenden ,YV'm*zei des Ge- 

i. Dbr »grhüe Höcker- ,! , r .j i. . . 

I. Der Sehnerve. 
t». Die Säule. 

r. Der Körper des Gewölbes. 

& Die Scheidewand.: I, . , / 

o. Die vordre Commissur. . ; . 

>r. Der Stiel der Scheidewand. Hinter demselben liegt zwischen ; der vordem 
Commissur und dein. Chiasma die, graue.Emlpiailc . deren tiegränzung >hier nicht sicht- 
,bar ist 

Knieblalt und Boden der Scheidewand. 

«. Balkenknie. 

r, Balkenkörper. . , ;,., > ... 

r. Balkenwulst. 

•<*>, xp. Centrale, 
y, y. mittlere, 

■«/), i/'. peripherische Randwulst am Balken. 

«>, w. Sich vereinende RandWülste:,der Zwinge, hinter der Balkenwulst sich um- 
ben^eud . um iu das Amnlonshorn zu treteifc . .r; 

i, i. Die Hinterapalte des, großen Hirns. 

1 a. Die .'Furche unter dem Zwickel. 

3. Der Zwickel, der hier ungewöhnlich klein ist 

4. Die Randwülste deb innerii Grundbiindels. Da der Schnitt hinten« weiter nach 
aussen geführt ist, , als .vorne, sä. ist vom Ilißterlappfen und vom hintersten Theile des 
Oberlappens etwas Rinde mit angeschnitten- 

5. Der Vorsprung. 

6. Die Konto, welche Hieroäfti der iunern Seite der, Spitze des Unterlappens sicht- 







, y. Die Zwinge, als Unterläge, des Ammonsliorns. 

Die Umbeugitng dbr'Zwihge in den Hakon. ; 

Das durchsclinittne Hakenganglion. Man sieht an den QbebMohori; deti Ueber- 





des Ünterlappens sich hinzieht bis zu 

», o, p. Die wagerecht durchschnittne Einstrahlung m den Unterlappen, oder die 
Schnittfläche, welche durch die von demselben zum Stammlappen übergehende Faserung 
geführt ist.